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Full text: Wirkungsanalyse Sturm/Sturmfluten

Klimawandelbedingte 
Sturmfluten 
Änderungen 
wichtiger 
Einflussfaktoren 
Zür 
14 
Hier erkennt man, dass die LWTs SW, C und NW in den historischen Läufen des CMIP6-Ens etwas häu- 
figer auftreten als in NCEP/NCAR R1. Mit ERA5 stimmen sie etwas besser überein. Signifikante zukünf- 
tige Änderungen des Auftretens gegenüber dem historischen Äquivalent sind für den Median des En- 
sembles nicht zu erkennen auch wenn sich ein leichter Anstieg mit stärkeren Klimawandel-Szenarien 
zeigt. 
Die Änderungen im Auftreten von Gales (also Stürmen) während der drei für Sturmfluten relevanten 
Wetterlagen ist in Abbildung 5-1 (b) dargestellt: Es ist zu erkennen, dass der Median der Häufigkeits- 
verteilung der Gales in der fernen Zukunft für SSP1-2.6 leicht abnimmt. Für die extremeren Szenarien 
zeigt sich dann ein leichter Anstieg gegenüber SSP1-2.6. SSP3-7.0 und SSP5-8.5 sind dann wieder na- 
hezu identisch mit dem historischen Zeitraum, mit leicht erhöhter Bandbreite in den Extremen der 
Verteilungen. 
Abbildung 5-1 (c) zeigt schließlich die Häufigkeitsverteilung des Auftretens von effektiven geostrophi- 
schen Windgeschwindigkeiten oberhalb des 95. Perzentils. Hier erkennt man für den Median der Ver- 
teilung gegenüber dem historischen Zeitraum eine Abnahme von einem Tag pro Jahr für das SSP1-2.6 
Szenario, sowie eine Zunahme von 2 Tagen pro Jahr für die Szenarien SSP3-7.0 und SSP5-8.5 des 
CMIP6-Ens, wobei sich die beiden extremen Szenarien untereinander kaum unterscheiden. Das 95. 
Perzentil entspricht bei NCEP/NCAR R1 einem Wert von 13,3 m/s und ERA5 einem Wert von 13,8 m/s. 
Wie in Abbildung 4-3 zu sehen, waren die Mehrheit der real beobachteten Sturmfluten mit effektiven 
zeostrophischen Winden oberhalb dieses Schwellwerts assoziiert. Ferner ist zu beachten, dass im Ge- 
gensatz zu Sturmebben (Jensen et al. 2022) nicht nur eine Wetterlage für das Auftreten verantwortlich 
zeichnet, sondern vielmehr alle westlichen Wetterlagen, inkl. LWT C. Wie kommt es nun zu dieser Zu- 
nahme an effektiven geostrophischen Winden in den extremen Szenarien, wenn die relevanten Wet- 
terlagen sowie die Stürme (Gales) kaum Veränderungen zeigen? 
im Anhang (Abbildung A-1) sind die Änderungen der Häufigkeiten aller sechs Wetterlagen dargestellt. 
Hier wird ersichtlich, dass der Median der LWT C, die am zweithäufigsten bei Sturmfluten klassifiziert 
wird (s. Abbildung 4-1), bereits ab dem Szenario SSP2-4.5 signifikant seltener auftritt. Im Gegensatz 
dazu zeigen sich signifikante Anstiege des Medians für die beiden westlichen Wetterlagen (SW, NW), 
die in der Gegenwart zu knapp 76 % vor bzw. bei Sturmfluten aufgetreten sind (siehe Abbildung 4-1). 
Somit erklärt sich auch die Zunahme des effektiven geostrophischen Windes aus westlichen Richtun- 
zen. 
5.2 Meeresspiegelanstieg 
Der Meeresspiegel steigt infolge des anthropogenen Klimawandels global an. Ursache ist neben dem 
weltweiten Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde die thermische Ausdehnung der sich erwärmen- 
den Meere und Ozeane. Diese Entwicklung ist weltweit zu beobachten, allerdings mit regionalen Un- 
terschieden. Unterschiedlich starker Anstieg der Wassertemperaturen und des Salzgehalts sowie Land- 
hebungs- beziehungsweise Senkungsprozesse können sich auf die regionalen und lokalen Meeresspie- 
geländerungen auswirken. Sowohl für die Nordsee als auch für die Ostsee wird allerdings erwartet, 
dass die zukünftigen Anstiegsraten des Meeresspiegels sich nicht grundlegend von dem globalen Mit- 
telwert unterscheiden. 
Für die Vergangenheit beträgt die Rate dieses Anstiegs im 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts etwa 
1,4-2,1 mm/Jahr. Diese Anstiegsrate beschleunigt sich, so liegt der Anstieg im globalen Mittel seit dem 
Beginn der Satellitenmessungen 1993 bei etwa 3,4 mm/Jahr. Dieser Wert, wie auch alle folgenden
	        
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