5. Auswertungsrahmen Hydrologie 45
nehmen möchten. Hierzu gehören z. B. hydrodynamische Modelle (Schröder und Wurms 2014), Wasser-
gütemodelle (Hardenbicker et al. 2017) oder Vegetationsmodelle (Mosner et al. 2015) bzw. Auswertungen
für wasserbauliche, gewässerhygienische oder energiewirtschaftliche Fragestellungen.
5.3.1 Abflusszeitreihen
Die verwendeten Wasserhaushaltsmodelle geben den Abfluss (Q) als Tagesmittelwerte (m/s) aus. Abbil-
dung 5-3 zeigt den Gebietsausschnitt und die Ausgabepegel des im Rahmen des BMVI-Expertennetzwerks
für die Erstellung der BfG2019-Szenarien eingesetzten Wasserhaushaltsmodells LARSIM-ME. Das Modell
liefert Tageswerte für Pegel in den Einzugsgebieten von Rhein, Elbe, Oberer Donau, Weser und Ems. Im
Vergleich zu KLIWAS werden damit tägliche Abflussreihen für die obere Donau (bisher nur Monatswerte
aus dem Modell COSERO), für die Ems und für die Weser ergänzt. Im Rahmen von KLIWAS wurden 22
Modellketten untersucht, im Rahmen des BMVI-Expertennetzwerks 39 Modellketten (vgl. Abbildung 5-1
und Abbildung 5-2 sowie Tabelle 3-2).
Abbildung 5-3: Gebietsabdeckung und Ausgabepegel des Wasserhaushaltsmodells LARSM-ME.
Im Prinzip können mit dem Modell LARSIM -ME Abfluss- und andere Wasserhaushaltsinformationen an
jeder der in Abbildung 5-3 dargestellten Gitterzellen ausgegeben werden. Es ist jedoch zu berücksichtigen,
dass LARSIM-ME hinsichtlich seiner raum-zeitlichen Auflösung und Prozessabbildung darauf ausgelegt ist,
den quasi-natürlichen Wasserhaushalt des Binnenlandes für die Pegel an den größeren, als Bundeswasser-
straßen genutzten Flüssen wiederzugeben. Pegel in kleineren sowie stark anthropogen veränderten Einzugs-
gebieten sind ggf. gesondert zu validieren und bedürfen ggf. zusätzlicher Prozessbeschreibungen (hierzu
laufen eigene Forschungsprojekte). Aussagen für Pegel im Tidebereich werden generell nicht angeboten.