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Full text: Jahresbericht 2022 - Für Meer und Mensch, Schifffahrt und Umwelt

Die Hydrographie —- der Schlüssel zum Meer 31 
In der Ostsee sind die Details hingegen 
viel wichtiger, denn hier liegen Unmenger 
an Steinen auf dem Meeresboden, der 
wiederum nicht so stark veränderlich ist. 
Zolglich muss genauer, aber dafür selte- 
1er vermessen werden. 
Die Anforderungen an die Genauigkeit 
steigen insgesamt. Eine entscheidende 
Voraussetzung für die Genauigkeit ist die 
Zezugsfläche, also die absolute Höhenan- 
gabe. Dazu benötigt wird eine möglichst 
gute Referenzfläche, auf die sich die 
Tiefenmessungen beziehen. Je genauer 
diese Fläche definiert ist, umso sicherer 
«önnen Schiffe navigieren. Sie benötiger 
dann auch eine entsprechend geringere 
Kielfreiheit (Under Keel Clearance - UKC) 
aerade bei Handelsschiffen ist dies von 
anormer Bedeutung, da ein Dezimeter 
nehr an Abladung und damit Tiefgang 
9gereits einen erheblichen wirtschaftlichen 
\lutzen eröffnet. Eine genauere Kenntnis 
der Tiefe ist aber auch für eine effiziente 
Aoutenplanung und damit einen geringe- 
‚en Treibstoffverbrauch sowie eine emis- 
sionsärmere Schifffahrt wichtig. 
Einigung über ein einheitliches 
Seekartennull in der Ostsee 
-ür die Referenzfläche gab es in der 
Istsee nun eine beispiellose Einigung 
iber ein einheitliches Seekartennull, das 
3Zaltic Sea Chart Datum 2000. Dazu fan- 
den im Rahmen des EU-Projekts „Finali- 
3ing Surveys for the Baltic Motorways of 
:he Sea (FAMOS)“ gemeinsam mit dem 
3Zundesamt für Kartographie und Geodä- 
sie (BKG), dem Helmholtz-Zentrum Pots- 
dam —- Deutsches GeoForschungsZentrur 
‚GFZ) und der TU Darmstadt Schwere- 
feldmessungen statt, an denen das Ver- 
nNessungs-, Wracksuch- und Forschungs- 
schiff DENEB intensiv beteiligt war. 
Auch für die Wassertiefenangabe in der 
Nordsee muss die Referenzfläche exakt 
bekannt sein. Für die gravimetrische 
Neuvermessung der deutschen Nordsee- 
gebiete setzt das BSH seit 2021 die 
erfolgreiche Zusammenarbeit mit BKG, 
GFZ und TU Darmstadt fort. Neben VWFS 
DENEB kam 2022 auch VWFS WEGA zum 
Einsatz. Große Teile der ausschließlichen 
Wirtschaftszone Deutschlands (AWZ) in 
der Nordsee konnten durch diese Ein- 
sätze bereits gravimetrisch vermessen 
werden. Sie tragen zur geodätisch-hydro- 
graphischen Grundlagenarbeit bei und 
leisten so einen entscheidenden Beitrag 
zur Schifffahrt, Transportwirtschaft und 
Umweltschutz. 
Nutzung künstlicher Intelligenz 
Während es früher nicht genügend Tiefen- 
informationen gab und Vermessungen nur 
spärlich Wassertiefeninformationen sam- 
melten, werden heute pro Sekunde eine 
unermessliche Menge an Daten erhoben, 
die interpretiert und weiterverarbeitet 
werden muss. Die schon erwähnten Steine 
in der Ostsee sind ein gutes Beispiel für 
die aktuellen Anforderungen. Sie sicherer 
und effizienter zu detektieren ist eine 
Herausforderung, bei der künstlichen 
intelligenz (Kl) helfen kann. 
Automatische Lokali- 
sierung von Steinen in 
akustischen Daten- 
sätzen mit neuronalen 
Netzwerken
	        
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