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Sturmfluten, Niedrigwasser und Wärme
In Hamburg befinden sich mehr als
100000 Haushalte in sturmflutgefährdeten
Gebieten. Auch im weiteren Elbegebiet
Jnd in Nordfriesland kam es in der Nacht
zum 19. Februar zu schweren Sturmfluten
Sturmfluten traten in Ostfriesland und im
Nesergebiet auf.
Extremes Niedrigwasser
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Niedrigwasser StPauli 17.11.2022
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Das BSH warnte am 17. November 2022
vor extremem Niedrigwasser. Solche
=xtremereignisse entstehen durch starken
ablandigen Wind.
Die größte Abweichung zum mittleren
Niedrigwasser verzeichnete das BSH
ıachmittags in Hamburg. Dort lag der
Nasserstand fast 1,5 Meter unter dem
nittleren Niedrigwasser (MNW). In Bre-
nen und Cuxhaven lag das Niedrigwas-
ser am Mittag des 17. November 2022
‚und einen Meter unter dem mittleren
Niedrigwasser. In Büsum und Husum
fielen die Pegel trocken. Das Niedrigwas-
ser trat an den meisten Pegeln etwa eine
Stunde früher als astronomisch vorausbe-
-achnet ein
in der Deutschen Bucht und ihren tidebe-
ainflussten Flussmündungen kann starker
ablandiger Wind zu besonders niedrigen
Wasserständen führen. Derartige Ereig-
ıisse treten zwischen Oktober und April
auf. die meisten In den Monaten Januar,
Februar und März. Wetterlagen mit süd-
Östlichen Windrichtungen und stürmi-
schen Bedingungen begünstigen solche
„Sturmebben“. In den letzten 25 Jahren
traten lediglich drei extreme Niedrigwas-
ser auf, zwei im März 2018, die letzte am
17. November 2022. Anders als bei
Sturmfluten gibt es derzeit keine einheit-
liche Definition, ab welchem Wasserstand
von einer „Sturmebbe“ die Rede ist.
Novembertemperaturen
Nordsee und Ostsee
Sowohl in der Nordsee als auch in der
Ostsee waren die Oberflächentempera:
turen im November 2022 deutlich zu
warm.
Die durchschnittliche Oberflächentem-
peratur der Ostsee betrug im Novem-
ber 9,8 °C und lag damit 2,5 °C über
der mittleren Oberflächentemperatur
1991-2020. Das ist der höchste gemes
sene Wert seit 1991.
In der Nordsee betrug die durchschnitt-
liche Oberflächentemperatur im Novem-
ber 2022 11,8 °C und lag damit 1,3 °C
über der mittleren Oberflächentemperatur
1991-2020. Für die gesamte Nordsee ist
das der zweitwärmste November seit
1969 (nur 0,03 °C „kühler“ als der Novem-
ber 2014). Einzelne Regionen in der
Nordsee, darunter zum Beispiel der süd-
westliche Teil nahe des Ärmelkanals uno
weite Bereiche zwischen Norwegen und
Schottland, wiesen sogar die höchsten
jeweils gemessenen Temperaturen auf.
Die Temperaturen in der Nordsee wer-
den aus Daten, die im Wasser erhoben
wurden (in Situ-Messungen) und Satelli-
tendaten ermittelt. Für die Ermittlung der
durchschnittlichen Temperatur der Ost-
see werteten die BSH-Wissenschaftlerin-
nen und Wissenschaftler die Daten der
Satelliten der amerikanischen Wetter-
und Ozeanographiebehörde NOAA aus