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Full text: Jahresbericht 2021 - Für Schutz und Nutzung der Meere - für eine lebenswerte Zukunft

33 Weitere Entwicklungen in den Schiffsemissionsmessungen 
Weitere Entwicklungen in den 
Schiffsemissionsmessungen 
Die Verschiebung der Schadstoffeinträge beispielsweise von der Luft in das Was- 
ser führt zu Belastungen der marinen Umwelt. Die internationale Seeschifffahrt 
trägt mit ihren Luftschadstoffemissionen insbesondere in küstennahen Gebieten 
und Hafenstädten zur Luftbelastung bei. Um die Einträge zu analysieren und zu 
reduzieren, erforscht und entwickelt das BSH seit 2015 mit Partner-Institutionen 
aus Wissenschaft, Verwaltung und Forschung Technologien zur Messung von 
Schiffsabgasen. Aus einer einzelnen Messstation entwickelte sich in den letzten 
Jahren ein Messnetz, das sowohl in Ausbreitung als auch in Fragen eingesetzter 
Technologien kontinuierlich weiterentwickelt wird. 
Jm die zukünftige internationale Zusam- 
nNenarbeit bei der Identifizierung und 
Verfolgung von Verstößen hinsichtlich der 
=mission von Luftschadstoffen durch 
Schiffe in der Nordsee und dem Nordost- 
Atlantik zu besprechen und zu regeln, 
arganisierte das BSH im Februar 2021 im 
Auftrag des Bonn Agreements zusammen 
nit Vertreterinnen und Vertretern aus 
3Zelgien und der „Europäischen Agentur 
für die Sicherheit des Seeverkehrs“ (Euro- 
Jean Maritime Safety Agency - EMSA) ein 
dreitägiges Fachtreffen. Betrachtet wur- 
den vor allem nach MARPOL Anlage VI 
‚eglementierte Schwefeldioxid- und Stick- 
axidemissionen. Sie erarbeiteten Empfeh- 
ungen, darunter auch die Einrichtung 
zwei internationaler Fachgruppen, die sich 
sowohl mit strategischen und operationel- 
en als auch mit technischen Fragestellun- 
gen der Überwachungsmöglichkeiten 
befassen sollen. 
Messungen auf See und an Bord 
einer Fähre 
im März 2021 installierte das BSH auf 
dem neuen VWFS ATAIR ein Schiffsabgas- 
Nesssystem, das zukünftig auch im deut- 
schen Küstengebiet und der deutschen 
ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) 
von Nordsee und Ostsee Abgasfahner 
vorbeifahrender Schiffe erfassen und 
analysieren kann. Die ersten Messungen 
sehen vielversprechend aus. Bis die 
Jberwachung wie an den Landmesssta- 
tionen des BSH in Wedel, Bremerhaven 
und Kiel automatisiert erfolgen kann, ist 
Das Bonn Agreement regelt die 
Zusammenarbeit der Nordsee-Anrainer- 
staaten und der EU im Rahmen der 
Bekämpfung und Überwachung der 
Verschmutzung der Nordsee durch Öl 
und andere Schadstoffe. Es wird auf 
den Schutz vor Verschmutzung durch 
Schifffahrt, Öl- und Gasplattformen 
sowie sonstige maritime Nutzungen 
angewendet. 2019 beschlossen die 
Nordsee-Anrainerstatten und die EU, 
das Bonn Agreement auch auf Schiffs- 
abgase anzuwenden. Damit erfasst das 
Bonn Agreement in seinem gesamten 
Anwendungsbereich Luftemissionen 
gemäß Annex VI des internationalen 
Übereinkommens von 1973 zur Verhü- 
tung der Meeresverschmutzung durch 
Schiffe (International Convention for the 
Prevention of Marine Pollution from 
Ships - MARPOL 73/78) und der EU- 
Schwefelrichtlinie. 
Bonn Agreement 
Accord de Bonn 
jedoch noch Entwicklungsarbeit bei der 
Datenanalyse nötig. 
'm August und September 2021 führten 
nationale und internationale Wissenschaft- 
lerinnen und Wissenschaftler aus 12 an 
dem Projekt beteiligten Institutionen aus 
Dänemark, Deutschland, Finnland, Frank- 
reich. Griechenland. den Niederlanden
	        
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