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Full text: Klimaänderungen und Klimafolgebetrachtungen für das Bundesverkehrssystem im Küstenbereich

64 Schlussbericht des SP-108 Fokusgebiete Küsten, BMVI-Expertennetzwerk (2016–2019) Zahlen zum projizierten SLR von 1,74 m (Grinsted et al. 2015) anstelle der bisher im Generalplan Küsten- schutz des Landes Schleswig-Holstein – Fortschreibung (MELUR-SH 2012) berücksichtigten 0,50 m be- achten. In diesem Prozess wird auch die Schleuse in Kiel-Holtenau derart geplant, dass eine nachträgliche Anpassung der Konstruktion anhand der aktuellen Werte des SLR möglich sein wird, was im Gegenzug auch eine Optimierung des Ressourcenverbrauchs anhand des tatsächlichen Bedarfs sicherstellt. Beispiels- weise wurden die Konstruktionspläne zum Bau der Schleusentore anhand des Optimierungsprozesses ver- ändert und angepasst. 5.4.2.4 Ausblick Als langfristiges Ziel sollen kombinierte Auftretenswahrscheinlichkeiten von starken bzw. langanhaltenden Niederschlägen und hohen Außenwasserständen anhand eines Ensembles von Klimamodellen untersucht werden. Ferner soll die beschriebene Methodik in Zusammenarbeit mit der BfG und WSV auf andere Ein- zugsgebiete an der Küste (z. B. die Eider) angewendet werden. Die Ergebnisse der „Pilotstudie NOK“ wurden als Fallstudie in den demnächst erscheinenden Endbericht der UNECE Group of Experts on the Climate Change Impacts and Adaptation for Transport Networks and Nodes aufgenommen13. Für die Gegenwart hat sich bereits gezeigt, dass in den letzten Jahrzehnten im Nordosten Deutschlands signifikante positive Trends für Vorfeuchte und Ereignisniederschlag zu erkennen sind (Schade 2017). Dabei ist zu beachten, dass je nach Auswahl des untersuchten Zeitraums und des Untersuchungsgebiets unter- schiedliche Trends erkennbar sind (Abbildung 5-33): So sind die signifikanten Trends über 30-jährige gleitende Zeitscheiben des 3-tägigen Ereignisniederschlags im Norden Deutschlands, wie im Einzugsgebiet des NOK und Schleswig-Holstein gesamt (blaue und lila Kurve), durchweg positiv und über den gesamten Zeitraum deutlich größer als für Gesamtdeutschland (rote Kurve). D. h., im Norden wird es nasser. Etwas weniger deutlich ist dies auch für die Vorfeuchte zu beobachten (nicht gezeigt). Die Muster passen dabei gut zu beobachteten Verlagerung der Zyklonenzugbahnen nach Nordosten (Nordsee, z. B.Stendel et al. 2016) bzw. Norden (Ostsee, z. B.Rutgersson et al. 2014) und der damit verbundenen Niederschlagsereignisse. Abbildung 5-33: Mittlere signifikante Trends (oberhalb 95 % Signifikanzlevel) über 30-jährige gleitende Zeitscheiben von 1960–89 bis 1985–2014 in Millimetern pro Jahr für die fünf höchsten 3-Tages Ereignis- niederschläge pro Jahr für das Einzugsgebiet des NOK (blau), Schleswig-Holstein (lila) und Deutschland (rot), bestimmt aus dem REGNIE Datensatz des DWD (Quelle: Schade 2017, Abbildung 12). 13 Für Informationen zur UNECE Group of Experts on Climate Change Impacts and Adaptation for Transport Net -works and Nodes siehe https://www.unece.org/trans/areas-of-work/trends-and-economics/activities/group-of-experts-on-climate- change-impacts-and-adaptation-for-transport-networks-and-nodes-wp5ge3.html
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