50 Schlussbericht des SP-108 Fokusgebiete Küsten, BMVI-Expertennetzwerk (2016–2019)
Das erstellte Topographieszenario Referenz bzw. die Änderungen in den Szenarien ferne Zukunft, Meeres-
spiegelanstieg 0,80 m und ferne Zukunft, Meeresspiegelanstieg 1,74 m, bezogen auf den Referenzzustand, sind
in Abbildung 5-22 dargestellt. Rot bedeutet eine Erhöhung der Topographie und blau eine Vertiefung an.
Entsprechend Tabelle 5-8 wurden die Watten beispielsweise bei einem Meeresspiegelanstieg von 0,8 m um
0,5 m angehoben und die Rinnen um 11 % vertieft. Das Volumen, das durch diese Vertiefung entsteht,
entspricht 30-40 % des Volumens, das zur Anhebung der Watten in diesem Szenario benötigt wird. Abbil-
dung 5-23 zeigt Ergebnisse für die Szenarien Referenz, ferne Zukunft, Meeresspiegelanstieg 0,8 m und ferne
Zukunft, Meeresspiegelanstieg 1,74 m. Dargestellt ist die Gesamttrockenfalldauer in den jeweiligen Szena-
rien. Die Gesamttrockenfalldauer gibt kumulativ an, wie lange die entsprechenden Bereiche während des
Analysezeitraums von einem hydrologischen Jahr trockenfallen. Blaue Bereiche sind permanent nass und
rote Bereiche fallen permanent trocken, da sie höher als die Wasserwechselzone liegen. Der Vergleich des
Referenzjahres mit der fernen Zukunft und einem Meeresspiegelanstieg von 0,8 m zeigt, dass die trockenfal-
lenden Bereiche zwar etwas kleiner werden bzw. weniger lange trockenfallen, jedoch scheint das angenom-
mene Wattwachstum die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels größtenteils zu kompensieren. Bei
einem Meeresspiegelanstieg von 1,74 m wird angenommen, dass das Wattwachstum nicht in vollem Maße
Schritt halten kann. Abbildung 5-23 unten zeigt, dass die trockenfallenden Bereiche dadurch deutlich kleiner
werden bzw. deutlich kürzer im Untersuchungszeitraum trockenfallen. Ein Rückgang der Wattflächen hat
Folgen für den Natur- aber auch für den Küstenschutz, da in diesem Fall weniger Tideenergie im Küsten-
vorfeld gedämpft werden kann.
Abbildung 5-22: Referenztopogra-
phie in [mNHN] und angenommene
Änderungen der Topographie durch
einen Meeresspiegelanstieg in [m] in
der Elbmündung.