5. Ergebnisse 33
Hinsichtlich der Änderung der relativen Häufigkeit starker Stürme (SG) im Zeitscheibenvergleich (Abbil-
dung 5-8) ergaben sich für 6 der 8 Realisierungen Anstiege zwischen 10 und 48 %. Neben EC-Earth proji-
zierte HADGEM2-ES auch in dieser Klasse einen Abfall. Im Ensemblemittel erhöht sich die relative Häu-
figkeit bzw. Eintrittswahrscheinlichkeit für starke Stürme von 1,7 % (6,3/Jahr) im Bezugszeitraum auf
2,1 %(7,5/Jahr) in der fernen Zukunft.
Für die vollständigen Zeitreihen der jährlichen relativen Häufigkeit sehr starker Stürme (VSG) ergab sich
lediglich für zwei Läufe ein signifikant positiver Trend. Für starke Stürme (SG) wurde für 4 der 8 Zeitreihen
ein signifikant positiver Trend festgestellt (Abbildung 5-9). Diese Trends sind mit den stärksten Änderungen
der relativen Häufigkeit der Sturmklassen im Zeitscheibenvergleich assoziiert (Abbildung 5-8).
Abbildung 5-9: Trendanalyse der jährlichen relativen Häufigkeiten der Sturmklassen für den Zeitraum 1961–
2099 aus Projektionen im Weiter-wie-bisher-Szenario mit den Modellfamilien NEMO/RCA4 (links) und MPI-
OM/REMO(rechts). In türkis sind die Sturmklassen dargestellt, für die sich ein signifikanter Trend ergibt
(Mann-Kendall-Test mit 5 % Signifikanzgrenze). Die Vorzeichen zeigen, ob es sich um einen positiven (+)
oder einen negativen (-) Trend handelt.
5.1.3 Tägliche Niederschlagssumme
Die Validierung von Tageswerten des Niederschlags aus den gekoppelten Klimamodellen MPI-
OM/REMO und NEMO/RCA4 mit COSMO-REA6 in den in Abbildung 5-1 dargestellten Teilgebieten
der Nord- und Ostsee, sowie mit REGNIE im Einzugsgebiet des NOK hat ergeben, dass höhere Perzentile
von den gekoppelten Modellen entweder deutlich überschätzt oder deutlich unterschätzt werden (siehe
Meilenstein M108a-2, Ganske et al. 2019). Somit können immer nur relative Änderungen in den einzelnen
Modellläufen, also z. B. Änderungen von Wiederkehrperioden bezogen auf den jeweiligen Modelllauf, be-
trachtet werden. Abgeleitete Indizes aus den Tageswerten, wie der kumulierte 30-tägige Vorfeuchteindex
(API), liefern im Einzugsgebiet NOK gute Übereinstimmungen für die Gegenwart (siehe auch Kapitel 5.4.2).
? Vorläufige Untersuchungsergebnisse zur Extremwertanalyse von täglichen Niederschlagssum-
men im Einzugsgebiet des NOK für das Weiter-wie-bisher-Szenario lassen vermuten, dass ein bisher
100-jähriges Ereignis in der fernen Zukunft deutlich häufiger (im Ensemblemittel einmal in 25 Jah-
ren) eintreten könnte als im Bezugszeitraum.
? Eine Die Unsicherheiten sind aber hoch, da bisher nur eine Methode zur Anpassung der Extrem-
werte verwendet werden konnte und die Bandbreite der Modellergebnisse dabei groß ist. Aussa-
gen für die nahe Zukunft lassen sich nicht treffen.