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Full text: Klimaänderungen und Klimafolgebetrachtungen für das Bundesverkehrssystem im Küstenbereich

5 Ergebnisse Im Folgenden werden die im Rahmen des Schwerpunkts Fokusgebiete Küsten erzielten Ergebnisse der be- schriebenen Arbeitspakete zusammenfassend dargestellt. Ausführlichere Informationen finden sich in den jeweiligen Meilensteinberichten (Tabelle 9-1). 5.1 Änderungen meteorologischer Parameter Die präsentierten Analysen zu möglichen meteorologischen Klimaänderungen in der Nord- und Ostseere- gion basieren auf Realisierungen von Klimaszenarien mit den gekoppelten Ozean-Atmosphäre-Modellen MPI-OM/REMO und NEMO/RCA4. Beide Modelle wurden vorab hinsichtlich bodennahem Wind, Luft- druck im Meeresniveau und Niederschlagssummen anhand von Reanalysen und Stationsdaten validiert (M108a-2, Ganske et al. 2019). Das Kapitel „Wind auf See“ (5.1.1) beschäftigt sich mit extremen Windge- schwindigkeiten in diversen Subregionen der Nord- und Ostsee, aber auch mit dem lokalen Effektivwind und Potentiellen Sturmfluten bei Cuxhaven. „Wetterlagen und Stürme“ (5.1.2) beruht auf einer objektiven Klassifizierung der atmosphärischen Zirkulation über der Nordsee anhand täglicher Luftdruckfelder. Unter „Tägliche Niederschlagssumme“ (5.1.3) schließlich werden vorläufige extremwertstatistische Ergebnisse für das Einzugsgebiet des NOK vorgestellt. 5.1.1 Wind auf See Umfangreiche Untersuchungen zu möglichen künftigen Änderungen von Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über der Nord- und Ostsee wurden im Meilensteinbericht M104a-4 abgehandelt (Ganske 2019a). Der Bericht enthält Auswertungen für alle verfügbaren Realisierungen der drei Szenarien (Weiter-wie- bisher, moderat und Klimaschutz), die mit den Ozean-Atmosphäre-Modellen MPI-OM/REMO und NEMO/RCA4 durchgeführt wurden (vgl. Tabelle 9-2). An dieser Stelle werden in erster Linie Ergebnisse für das Weiter-wie-bisher-Szenario präsentiert. Darüber hin- aus liegt der Fokus auf der Entwicklung extremer Windgeschwindigkeiten, die u. a. für den Küstenschutz Relevanz haben. Da beide Modelle die landläufig mit Stürmen assoziierten Windgeschwindigkeiten erheb- lich unterschätzen (M104a-2, Ganske 2019b), sind realistische Sturmschwellwerte – etwa auf Basis der Beau- fortskala – nicht geeignet, um Sturmhäufigkeiten aus den Datensätzen abzuleiten. Stattdessen werden hier Modellwindgeschwindigkeiten betrachtet, die das 98. Perzentil der Geschwindigkeitsverteilungen erreichen oder überschreiten. Auch im Rahmen der Analyse der atmosphärischen Zirkulation über der Nordsee wird das 98. Perzentil verwendet, allerdings als Klassengrenze zwischen „Stürme“ und „schweren Stürmen“ (vgl. ? Die Änderungen in der Häufigkeit und Intensität extremer Windgeschwindigkeiten wurden für 7 Gebiete der Nord- und Ostsee anhand des 2 %-Quantils der Windgeschwindigkeitsverteilungen analysiert. Aufgrund der hohen natürlichen Variabilität ergaben sich nennenswerte Änderungen nur für die ferne Zukunft des Weiter-wie-bisher-Szenarios. Auf Basis von 8 Realisierungen nahmen die Häufigkeit und Intensität in 43 von 56 Fällen zu. Mehrheitlich signifikante Anstiege konnten nur für die südöstliche Nordsee (SO) und die Ostsee (ZO und MB) festgestellt werden. Die Anstiege (m/s) betragen für den Ensemblemedian (Bandbreite: P15; P85) der unteren Grenzgeschwindig- keit des 2 %-Quantils in SO|ZO|MB: 0,3 (0; 0,5) | 0,4 (0,1; 0,5) | 0,3 (0,2; 0,5). Das gegenwärtige 2 %-Quantil verbreitert sich hier auf: 2,4 (1,9; 2,7) | 2,5 (2,1; 3,1) | 2,7 (2,4; 3,0). ? Eine punktuelle Untersuchung des 2 %-Quantils der Verteilung der Effektivwindgeschwindigkeit bei Cuxhaven ergab keine signifikanten Änderungen hinsichtlich Stärke, Andauer und Anzahl potentieller Sturmflutereignisse.
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