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Full text: Jahresbericht 2019-2020 - Zeit für Mee(h)r Innovation

») Schiffsemissionsmessungen in der Luft 
Überwachung von Einträgen aus 
der Luft gewinnt an Bedeutung 
\leben den Einträgen von belastenden 
Stoffen von der Landseite geraten zuneh- 
nend auch Einträge aus der Luft in die 
Meere in den Fokus der Untersuchungen. 
zin verhältnismäßig Junger Untersu- 
zhungsbereich sind die Auswirkungen 
von Schiffsabgasemissionen auf die 
Meere, die über die Luft in das Meerwas- 
ser eindringen. 
Die internationale Staatengemeinschaft hat 
auf diese Entwicklung reagiert. In den 
etzten Jahren sanken sukzessive die 
arenzwerte für den Anteil von Schwefel in 
Schiffskraftstoffen. Im Oktober 2019 wurde 
anlässlich des 50jährigen Bestehens des 
3onn Agreements auch die Zusammen- 
arbeit der Nordsee- und Nordostatlantikan- 
‚ainerstaaten im Rahmen von MARPOL VI 
n das Übereinkommen aufgenommen. 
Mit dem Bonn Agreement haben sich die 
Anrainerstaaten zu einer Zusammenarbeit 
m Rahmen von Ölverschmutzungen und 
un auch Luftverschmutzungen verpflich- 
tet. Damit kooperieren die Vertragsstaaten 
sowohl im Bereich der Kontrolle der Einhal- 
tung der Vorgaben und Grenzwerte aus 
IMO-Abkommen und EU-Recht als auch 
geil der Aufdeckung und Bekämpfung von 
_uftverschmutzungen durch Schiffe. 
Bereits 2014 hat das BSH in Zusammen- 
arbeit mit der Universität Bremen im 
Rahmen des vom BSH finanzierten 
Forschungsprojektes MeSMarT 
‘www.mesmart.de) in Wedel an der Elbe 
eine Messstation aufgebaut, die den 
Anteil von Schwefel in der Abgasfahne 
von vorbeifahrenden Schiffen misst. Heute 
verfügen wir über ein Messnetz aus bisher 
drei ortsfesten Stationen. Neben Wedel 
messen Messstationen, sogenannte 
Sniffer, in Bremerhaven und Kiel. Ein 
weiterer Messplatz soll in Rostock entste- 
hen. Darüber hinaus richtete das BSH 
eine mobile, landbasierte Messstation ein, 
die seit September 2020 in Wedel im 
Probetrieb ist. Neben Schwefel erfassten 
die Stationen unter anderem auch Stick- 
stoffoxide. Außerdem werden meteorologi- 
sche Daten ermittelt und mit IS-Empfän- 
gern die Schiffsbewegungen vor den 
Stationen aufgezeichnet. Eine weitere 
Station wird auf dem 2020 übernommener 
neuen VWFS ATAIR Schiffsabgase über 
Nord- und Ostsee messen. 
Die Daten werden erhoben und automa- 
tisch analysiert. Bei unzulässigen Abwei- 
chungen von den Grenzwerten in Schiffs- 
abgasen sendet das System eine Mail an 
die Wasserschutzpolizei. Das verursa- 
chende Schiff wird über das Identifika- 
tionssystem AIS und die Wetterdaten 
ermittelt. Im nächstmöglichen Hafen 
1immt die Wasserschutzpolizei zur Veri- 
“zierung der Messergebnisse Kraftstoff- 
proben. 
Probemessungen von Schiffsab- 
gasen auf Polizeischiff 
Vom 6. bis 11. Juni 2019 installierte das 
BSH vorübergehend ein Schiffsabgas- 
messgerät (Sniffer) auf einem Schiff der 
Bundespolizei-See. Das Schiff war im 
Bereich der Kadetrinne in der deutschen 
Ostsee für die normale Polizeiarbeit ein- 
gesetzt. Im Rahmen dieses Einsatzes 
führte es auch Abgasmessungen von 
Im Labor vor Ort wurden die Messungen ausgewertet
	        
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