Die Küste, 82 MDI-DE (2014), 33-43
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Datenbereitstellung müssen ebenfalls beim Aufbau der Infrastrukturkomponenten
berücksichtigt und dynamisch erweitert werden können, da es sehr wahrscheinlich ist,
dass weitere Zielsysteme und in der Folge weitere Verpflichtungen entstehen.
2.1 Vorgaben durch INSPIRE und GDI-DE
Die Vorgaben durch INSPIRE sind aufgrund von Bereitstellungspflichten für einen gro
ßen Teil der MDI-DE-Partner relevant. Für INSPIRE gibt es die Verpflichtungen, Meta
daten, Darstellungsdienste und Downloaddienste für 34 Themenbereiche bereitzustellen.
Da diese Themenfelder und die hieraus resultierenden standardisierenden Dienste sehr
vielfältig sein können, wurden seitens der Europäischen Kommission die rechtlich nicht
bindenden „Implementing Rules“ (IR) und „Technical Guidance“ (TG) Dokumente er
stellt. Anhand dieser Durchführungsbestimmungen bzw. Umsetzungsanleitungen wurden
in der MDI-DE die Standards herausgefiltert und für den Aufbau von Diensten herange
zogen. Hierbei sind die Standards Web Map Service (WMS), Web Feature Service (WFS)
und der Catalog Service Web (CSW) verpflichtend umzusetzen. Alternativ für WFS kann
der predefined Atom Standard umgesetzt werden (RÄDER und LÜCKER 2014). Hierbei
sind unterschiedliche Versionen zu erfüllen.
Die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) koordiniert die Umsetzung der
europäischen INSPIRE-Richtlinie auf nationaler Ebene. Durch entsprechende Arbeits
gruppen werden weiterführende Elemente definiert, die in konformen Diensten enthalten
sein müssen. Den verbindlichen Vorgaben der GDI-DE wurde im Projekt gefolgt.
2.2 Vorgaben durch die MSRL
Im Rahmen der MSRL berichten die Mitgliedsstaaten der Europäischen Kommission in
regelmäßigen Abständen über den Zustand der Meere. Aufgrund der großen, dem Repor
ting zu Grunde liegenden Datenmengen und des hohen Aufwands bei der Berichterstat
tung ist eine Automatisierung des Reportings anzustreben (KOHLUS und Rieger 2014).
Für die der Berichterstattung zu Grunde liegenden Geodäten wurden jedoch noch keine
rechtlich bindenden Regelungen verfasst. Im Projekt MDI-DE wurden daher in Anleh
nung an INSPIRE Vorschläge für Regeln zu Metadaten und Datenformaten definiert
(vgl. Binder et al. 2014).
2.3 Datenharmonisierung
In LÜBKER et al. (2013) wurde bereits ausgeführt, dass aufgrund des föderalen Systems
die Datenbestände zu einem Thema oft bei unterschiedlichen Institutionen des Bundes
und der Länder vorliegen, z. B. bei den Umweltbehörden der Länder, bei Bundesbehör
den oder bei Bundesforschungsinstituten.
Die Struktur der verteilt vorliegenden Fachdaten sowie deren Visualisierung sind häu
fig nicht aufeinander abgestimmt. Dies führt dazu, dass Datenbestände nur selten
interoperabel und Karten oft nicht miteinander vergleichbar sind. Für eine Zusammen
schau der behördlichen Daten zu einem Thema und im Sinne einer kohärenten Berichter
stattung müssen die verteilt vorliegenden Daten in geeigneter Weise zusammengeführt