Die Küste, 82 MDI-DE (2014), 33-43
35
vorhanden sein. Die an diesen Stellen vorhandenen Datenstrukturen sind nur selten in
teroperabel, da jeder Anbieter sein historisch erstelltes Datenmodell verwendet.
Hinsichtlich der Anforderungen für die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) mit
den gekoppelten Anforderungen an die INSPIRE-Datenmodellierung wurde an der ein
heitlichen Darstellung der Daten gearbeitet. Hierbei war es sinnvoll, sich auf einheitliche
Datenstrukturen und Styles zu einigen, welche den Eingriff in die originären Datenbe
stände nötig machte, um hieraus eine virtuelle Kopie als View oder neue Tabelle zu er
zeugen. Um diese neuen Daten synchron darzustellen, wurden Styled Layer Descriptor
(SLD) erzeugt, die sowohl zentral als auch dezentral eingebunden wurden.
Das langfristige Ziel der MDI-DE ist es, einen über das Projekt hinausgehenden Dau
erbetrieb zu gewährleisten. Für jeden einzelnen Infrastrukturknoten muss daher eine
nachhaltige Lösung für das jeweilige System entwickelt werden. Dies beinhaltet sowohl
die Pflege der bestehenden Daten und Dienste, das Hinzufügen neuer Daten sowie die
Aktualisierung und Erweiterung der eingesetzten Soft- und Hardware.
Skizzen zu bestehenden Infrastrukturknoten dienen als Referenz und Orientierung für
zukünftige Partner, die der MDI-DE beitreten möchten, sie sind konkretisiert im „Leitfa
den zur Anbindung eines Infrastrukturknotens an die MDI-DE“ (Binder et al. 2012).
2 Anforderungen an einen Infrastrukturknoten
Die Tätigkeitsfelder der über die MDI-DE miteinander vernetzten Fachbehörden des
Bundes und der Länder sind sehr unterschiedlich. Zu den Arbeitsbereichen und Aufga
ben gehören z. B. das LImwelt- und das Biodiversitätsmonitoring, Genehmigungsverfah
ren, das Berichts- und Informationswesen - dies auch in Folge europäischer Richtlinien
(KOHLUS et al. 2009), die Planung wasserbaulicher Anlagen, marine Ressourcennutzung,
Aufgaben der Schiffssicherheit, Küstenschutz, Beweissicherung sowie spezifische Aufga
ben der Forschung. Daher muss die MDI-DE ein breites Themenspektrum bedienen.
Grundlage für die Festlegung von Regeln für übergreifende Kommunikation bildet die
Initiative „Inffastructure for Spatial Information in the European Community“ (EUROPÄ
ISCHES PARLAMENT 2007) und die nachfolgende rechtliche LImsetzung des Bundes und
der in vielen Punkten hoheitlich zuständigen Länder (SCHMITZ 2011; LehfeldT 2013).
Das Geodatenzugangsgesetz auf Bundesebene und die föderalen Gesetze der Länder die
nen der LImsetzung der INSPIRE-Richtlinie in nationales Recht und betreffen die bei
Bundes- und Landesbehörden vorhandenen Geodäten, Geodatendienste und Metadaten.
Darüber hinaus ist für die beteiligten Behörden auch die Bereitstellung von Geodäten
und Informationen für übergeordnete Systeme zur Erfüllung von Berichtspflichten von
großer Bedeutung (LÜBKER et al. 2013). Insbesondere sind Verpflichtungen aus dem ELI-
Berichtswesen zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL 92/43 EWG), Vogelschutz
richtlinie (VRL 2009/147/EG), Wasserrahmenrichtlinie (WERL 2000/60/EG) und Mee
resstrategie -Rahmenrichtlinie (MSRL 2008/56/EG) zu beachten.
Bei der Erfüllung dieser Berichtspflichten spielen Geodäten zunehmend eine wichtige
Rolle. Zu den Zielsystemen, die durch eine marine Geodateninfrastruktur zu bedienen
sind, zählen die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE), das LImweltportal
Deutschland (PortalU) sowie der WasserBLIcK als nationale Schnittstelle zum
europäischen „Water Information System for Europe“ (WISE) (KOHLUS et al. 2009;
KOHLUS und Reimers 2010). Diese sich hieraus ergebenden Anforderungen an die