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Teil C Anhang
Hinweise zum Ausfüllen des „SAS-Vogelbogens“ (nach Garthe et al. [2002])
Allgemein:
Oben auf jeder Seite des SAS-Vogelbogens bitte zunächst Schiff, Beobachter, Datum und Blattnummer notieren. Dann
sollten auf jeder Seite stets Sea State (SS) und möglichst auch die Sicht angegeben werden, denn diese Angaben sind von
großer Bedeutung, ändern sich oftmals in kurzer Zeit und werden leider gelegentlich bei der Protokollierung vergessen
Zeit:
Hier wird jeweils die genaue Zeitangabe (in h und min; in UTC!) für jede Vogelbeobachtung eingetragen.
WICHTIG: am Anfang der Zählung muss die Minute angegeben werden sowie der Vermerk START, unabhängig davon, ob
in der Minute ein Vogel gesehen wurde. Am Ende der Zählung, also auch bei kurzzeitigen Unterbrechungen, muss die Notiz
STOP mit der genauen Minutenangabe erfolgen. Am Anfang eines jeden Zählbogens muss die Uhrzeit in Stunden und
Minuten eingetragen werden.
Art:
Für häufig zu beobachtende Arten können Abkürzungen eingetragen werden. Es müssen in jedem Fall immer gleichlau
tende Abkürzungen verwendet werden. Ebenso dürfen diese Abkürzungen nicht für andere Arten benutzt werden.
Alter:
A = adult, IM = immatur oder juvenil (das Alter in Kalenderjahren kann unter Kleid angegeben werden).
Kleid:
W = Winterkleid, B = Brut-/Prachtkleid, T = Übergangskleid (.transient').
Bei den adulten Möwen bezieht sich die Kleidangabe weitgehend auf das Kopfgefieder.
Basstölpel: Plumage Code von 1 bis 5 (nach der Abb. in Anhang 3 in Garthe et al. [2002]) oder A (für adult) angeben.
Eissturmvogel: L (für die typischen, hellen Nordsee-Vögel; entspricht dem früheren LL) sowie C (für alle „gefärbten“ Indivi
duen).
Enten: M = Männchen, F = Weibchen (,female‘). Auf keinen Fall W (= Winterkleid!).
Raubmöwen: L = helle Morphe, I = intermediäre Morphe, D = dunkle Morphe.
Ein diesjähriger Vogel wird also als IM 1 notiert. Achtung beim Jahreswechsel: Als dann vorjähriges Tier wird unser Beispiel
zum IM 2. Wichtig: Es sollen wirklich nur die beobachteten Kleider (und nicht die nach der Jahreszeit wahrscheinlichsten)
notiert werden.
Anzahl:
Anzahl der Individuen
Gruppe:
Vögel, die zu einer gemeinsamen Gruppe gehören, mit gleichen Nummern oder mit einer geschweiften Klammer kenn
zeichnen.
Entfernung:
Entfernung: Schwimmende Vögel erhalten Buchstaben:
A = 0 bis 50 m
B = 50 bis 100 m
C= 100 bis 200 m
D = 200 bis 300 m
E= mehr als 300 m (= außerhalb des Transektes!).
Fliegende Vögel erhalten stets den Buchstaben F, unabhängig von der Entfernung.
Schwimmende Vögel im Transekt, deren genaue Entfernung z.B. aus Zeitgründen nicht genau notiert werden kann, erhalten
die Zahl 0, die der Distanz A bis D (also zusammen von 0 bis 300 m) entspricht. Dieses gilt auch für solche Individuen, die
zu weit vor dem Schiff aufflogen, als dass eine genaue Zuordnung zu den Streifen A, B, C oder D möglich wäre.
Mit W werden schwimmende Vögel auf der anderen Seite des Schiffes gekennzeichnet, unabhängig von ihrer tatsächlichen
Entfernung vom Schiff (genauere Angaben entfallen, da dies ja nicht die Zählseite ist; entsprechend können diese Vögel
auch nie im Transekt sein).
Die Entfernung ist immer senkrecht zur Kiellinie zu schätzen. Es gilt nicht der direkte Abstand zum Beobachter. Die Entfer
nungsschätzungen regelmäßig an kleinen (!) Schiffen und Booten, Tonnen oder ähnl. mit dem Radar, mit einem handelsüb
lichen Entfernunosmesser oder mit einer Schublehre Lranne finder“ nach Hfinfmann N03111 ühemrüfen! 1 Seemeile fsml
entspricht 1852 m (1/2 sm = 926 m, 1/4 sm = 463 m, 1/8 sm = 232 m).
Transekt:
Im Transekt? Ja = 2, Nein = 1
Flugrichtung:
Bei ziehenden Vögeln und bei Vögeln mit gerichtetem Flug (auch wenn dem Beobachter unklar ist, zu welchem Ziel die
Tiere letztlich fliegen) sollte möglichst die Flugrichtung in Grad (auf 10° genau, Eigenbewegung des Fahrzeugs bedenken)
angegeben werden. Besonders wichtig ist dies bei Vögeln mit Nahrung (z.B. Fisch) im Schnabel, die gezielt in eine Richtung
fliegen (also z.B. zurück zur Kolonie). Von den Beobachtern sollte möglichst die absolute (= echte) Flugrichtung angegeben
werden, wobei eine Kompassrose, ein an Bord montierter Kompass oder ein Kompass auf einem GPS-Gerät zu verwenden
sind. Sind diese Verfahren nicht möglich, kann die Flugrichtung auch auf die Fahrtrichtung des Schiffes bezogen angegeben
werden (unbedingt auf dem Protokollbogen vermerken!). Dabei entspricht die Fahrtrichtung genau voraus (nach vorn) 360°,
genau nach Steuerbord (= rechts) 90°, genau nach achtern (= nach „hinten“) 180° und genau nach Backbord (= links) 270°.
Die so angegebene Richtung wird dann bei der Dateneingabe bzw. -auswertung in die absolute Richtung umgerechnet.
Relative Flugrichtungen können auch als Pfeil (nach oben = in Richtung der Schiffsbewegung) eingezeichnet werden.
Assoziiert:
Hier sind Assoziierungen mit dem eigenen oder mit anderen Schiffen sowie Assoziierungen mit anderen Gegenständen im/
auf dem Meer zu notieren; die Details sind auf der entsprechenden Box oben auf dem Zählbogen angegeben. Generell gilt,
dass mit dem eigenen Beobachtungsschiff assoziierte Individuen immer als außerhalb des Transektes gewertet werden. Sie
sollten nur in Ausnahmefällen überhaupt protokolliert werden, z.B. bei Ausnahmeerscheinungen (= seltenen Arten), jahres
zeitlich ungewöhnlichen Beobachtungen etc.. Häufig sammeln sich an Fischerei-, Plankton- oder Hydrographie-Stationen
auch Eissturmvögel und Möwen, durch die das Schiff nach Abschluss der Probenahme „hindurchfährt“; diese Individuen
sollten nicht mitgezählt werden
Verhalten:
Diese Kategorie ist ebenso wie die „Assoziierungen“ von großer Bedeutung, um die Hintergründe des Vorkommens der
verschiedenen Vogelarten auf See zu erklären. Verbreitungsmuster auf See können dabei zwischen verschiedenen Verhal
tensweisen erheblich differieren (z.B. unterschiedliche Verbreitung für Nahrungssuche und Schlafplätze). Die zu unterschei
denden Verhaltenskategorien sind auf der entsprechenden Box oben auf dem Zählbogen angegeben.
Flughöhe:
Flughöhe auf dem Zählbogen vermerken. Details sind in der entsprechenden Box auf unten auf dem Zählbogen aufgeführt.
Bemerkungen:
Hier können weitere Angaben vorgenommen werden, die nicht durch die anderen Felder abgedeckt werden. Im Zweifel
lieber zu viel als zu wenig aufschreiben.