Teil B - Technische Anleitung
35
Methode
Fortsetzung
Überwachungsmessung in der Bauphase
• Während geräuschintensiver Bauarbeiten (z. B. Rammarbeiten) sind Kontrollmessungen in der Umge
bung der Baustelle durchzuführen. Für jeden Fundamenttyp, der in einem Windpark zum Einsatz kommt,
ist mindestens einmal eine vollständige Erfassung der Schallimmission der Gründungsarbeiten einer
Anlage in ca. 400 - 800 m Entfernung zur Grundungskonstruktion im unteren Drittel der Wassersäule
durchzuführen.
• Wenn an den einzelnen Anlagenstandorten stark unterschiedliche Bodenverhältnisse vorliegen, ist dies
bei der Auswahl der zu vermessenden Anlage zu berücksichtigen. Es soll diejenige Anlage überwacht
werden, an der die höchsten Geräuschimmissionen zu erwarten sind.
• Gemessen wird der unbewertete Schalldruck im Frequenzbereich von 10 Flz bis 80 khlz.
Dokumentiert werden sollen:
• Typische Sequenzen des Schalldruckverlaufs zu Beginn, in der Mitte und am Ende der jeweiligen Bau
maßnahme und bei impulsartigen Einbringmethoden (Rammen) der Einzelereignis-Schalldruckpegel L e
als Breitbandpegel in 1/3-Oktavbändern.
• Der äquivalente Dauerschallpegel L e (in dB re 1pPa) als Breitbandpegel für die gesamte Dauer der jewei
ligen Baumaßnahme (bei nicht impulsartigen Einbringmethoden zusätzlich in 1/3-Oktavbändern).
Kontrollmessung nach Inbetriebnahme
Nachweis, dass Prognosewerte eingehalten werden.
• Spätestens 12 Monate nach Inbetriebnahme des Windparks sind Kontrollmessungen der Geräuschim
missionen vorzulegen. Hierbei sind die drei Leistungsbereiche „Niedrig“, „Mittel“ und „Nennleistung“ zu
erfassen. Die Daten sollen stichprobenartig an einzelnen WEA des Windparks erhoben werden; in einer
geringen Entfernung von ca. 100 m zur Anlage. Das Zeitsignal ist aufzuzeichnen und zu speichern.
Parallel dazu soll eine Übersichtsmessung in einem Abstand von 3 bis 4 km zum Rand des Windparks
durch geführt werden.
• Die Auswertung der Messungen soll frequenzaufgelöst in 1/3-Oktavbändern erfolgen und nachstehende
Angaben enthalten:
L eq -Werte in (in dB re 1 pPa) mit 5 s Mittlungszeit frequenzaufgelöst in 1/3-Oktavbändern gebildet. Diese
werden für die Darstellung des Ergebnisses zusammengefasst:
a) L e = energetischer Mittelwert über eine Stunde,
b) L mjn - der niedrigste 5-Sekunden-Leg in der Stunde,
c) L ma> , = der höchste 5-Sekunden-Leg in der Stunde.
• Ergänzend zu den Messungen mit 1/3 Oktave Frequenzauflösung sollen Schmalbandspektren mit einer
Auflösung von 2 Hz oder besser ausgewertet werden. Diese dienen der Identifikation von charakteri
stischen Spektrallinien beim WEA-Betrieb.
• Die Messergebnisse sind mit den Werten der Immissionsprognose zu vergleichen. Hydroakustisch rele
vante Einzelereignisse sind darzustellen, sofern sie festgestellt werden.
Darstellung
der
Ergebnisse
• Detaillierte Ausbreitungsrechnung für den Bau- und Betriebsschalleintrag.
• Gegenüberstellung der prognostizierten und der gemessenen Immissionen.
• Darstellung des Quellenschalls und Schallcharakteristik (Impulshaltigkeit/Tonhaltigkeit) während lärm
intensiver Bauphasen.
• Darstellung des Quellenschalls und Schallcharakteristik (Impulshaltigkeit/Tonhaltigkeit) während der
Betriebsphase.
• Soweit möglich, Prognose und Definition von Wirkzonen des Schalleintrags für Hörbarkeit, Maskierung,
Verhaltensreaktionen, Schädigung (TTS/ PTS) (Fische und marine Säugetiere) während des Baus und
des Betriebes.