Messvorschrift für die quantitative Bestimmung der Wirksamkeit von Schalldämmmaßnahmen
Seite 13
5.5 Messpositionen
Die Anzahl und Orte der Hydrofone hängen von der jeweiligen Fragestellung ab, Bei
spielkonfigurationen sind im Kapitel 5.6 benannt. Nachstehend sind allgemeine An
forderungen beschrieben.
Die Messpositionen sind wie folgt festzulegen:
• Anzahl der Hydrofone / Messstellen:
Mindestens zwei Hydrofone je Richtung an zwei unterschiedlichen Positionen
(Messabstand siehe nachstehend beschrieben). Bei Schallminderungsmaß
nahmen für die eine Richtungsabhängigkeit der Wirkung zu erwarten ist, sind
mindestens vier Hydrofone (zwei Hydrofonpaarungen je Richtung) an unter
schiedlichen Positionen zu verwenden. Solche Maßnahmen sind beispielsweise
ein Blasenschleier in Strömung oder eine Messkonfiguration mit stark ortsab
hängiger Bathymetrie.
• Messabstand:
Bevorzugter Messabstand ist 750 m, aus betrieblichen Gründen kann davon
abgewichen werden. Der Messabstand soll 750 m nicht unterschreiten und
1100 m nicht überschreiten. Ein weiteres Hydrofon soll im doppelten Messab
stand (mindestens 1500 m, nicht weiter als 2200 m) positioniert werden.
• Messrichtung:
Anordnung unterschiedlicher Hydrofone bevorzugt unter einem Aspektwinkel
von 90° mit Bezug auf die Schallquelle. Von dieser Anordnung kann aus be
trieblichen Gründen abgewichen werden, die Abweichung sollte jedoch nicht
größer als 30° sein (Beispiele dazu siehe Abbildungen).
Das Hydrofon im doppelten Messabstand soll sich in radialsymmetrischer Rich
tung eines der übrigen Hydrofone befinden.
Mehrere Tiefen: Unterschiedlicher Konfigurationen möglich, z.B. bodennah und
in Mitte der Tiefen, Hydrofonarray.
Beim Ausbringen und Positionieren sind, wie in [2] festgelegt, weiterhin folgende
Punkte zu beachten:
• Die Hydrofone sind 2 bis 3 m über dem Meeresboden mithilfe von abgesetzten
Systemen zu positionieren. Über die gesamte Messzeit ist die gewählte Hydro-
fontiefe beizubehalten.
• Bei der Aufstellung der Hydrofone ist sicherzustellen, dass störende Körper
schallübertragung soweit wie möglich vermieden wird.
• Alternative Messaufbauten sind projekt- und standortspezifisch mit der Geneh
migungsbehörde abzustimmen, z. B. Installation der Hydrofone auf halber Was
sertiefe oder Verwendung mehrerer Hydrofone über die Tiefe.
Zur Vermeidung von Fehlinterpretationen von Messergebnissen, z. B. aufgrund von
starker Schichtung des Wassers und daraus resultierenden, unterschiedlichen
Schallgeschwindigkeitsprofilen, können alternative Ausbringungskonzepte notwendig
sein.