Die Flächenverteilung der Schadstoffkon
zentrationen ist für die meisten Stoffe an die
ozeanographischen Strukturen und die Vermi
schung von Süß- und Meerwasser gebunden.
Da viele der Stoffe von Land eingetragen wer
den, nehmen ihre Konzentrationen von der Kü
ste zur zentralen Nordsee hin ab. Bei den
Schwermetallen gilt dies für die in gelöster Form
auftretenden Elemente Mangan, Eisen, Nickel,
Kupfer, Zink, Kobalt und Cadmium (ASV) . Gelöstes
Blei nimmt nur leicht ab und hat seine größten
Konzentrationen im englischen Küstenwasser.
Bei den partikulär (an Schwebstoff) gebundenen
Metallen findet man einen von der Küste abneh
menden Trend für Mangan und Eisen und einge
schränkt für Vanadium. Einen zur zentralen
Nordsee zunehmenden Trend zeigen nur die
gelösten Formen des Urans und des Vanadiums
(Diese beiden Elemente korrelieren eng mit den
Veränderungen des Salzgehaltes.). Unter den
partikulär gebundenen Metallen nimmt nur das
Chrom zur zentralen Nordsee hin zu, geringfügig
noch das Vanadium. Ohne regionale Struktur
sind in gelöster Form Blei ASV , Quecksilber und
Cadmium^, in partikulärer Form Kupfer, Nickel,
Blei, Titan und Zink. Nährstoffe nehmen
grundsätzlich von der Küste zur zentralen Nord
see hin ab. Höhere Konzentrationen findet man
außerdem noch an den Stationen mit englischen
Einfluß Küstenwasser (bei starken Stürmen). Die
Pestizide a- und y-HCH haben ebenfalls einen
abnehmenden Trend von der Küste weg; a-HCH
nimmt jedoch auf der Dogger-Bank wieder zu.
TUVAS
Das zeitliche Verhalten von Stoffen ist
ebenfalls nicht gleichförmig. Spurenmetalle mit
hohen Gehalten im Frühling sind Mangan, Blei,
Cadmium und Zink (alle in gelöster Form). Im
Sommer erreichen die Metalle Kobalt und Vana
dium ihre höchsten gelösten Konzentrationen.
Im Herbst sind in gelöster Form die Konzentratio
nen von Kupfer und Quecksilber hoch, in parti
kulär gebundener Form die Metalle Mangan,
Eisen, Zink, Blei, Vanadium und Titan. Höchste
winterliche Konzentrationen zeigen Zink in gelö
ster Form sowie Eisen und Chrom in den
Schwebstoffen. Nährstoffe haben ihre Maxima in
den Wintermonaten, jedoch zu unterschiedli
chen Zeiten (Nitrat/Nittrit z.B. im März, Phosphat
im Dezember/Januar. Höchste Ammonium-Kon
zentrationen findet man im Herbst. Die Pestizide
a- und y-HCH sind in der Zeit ihrer Anwendung
an Land, also im Spätfrühling in höheren Kon
zentrationen zu beobachten.
Zusammenfassung:
Für viele Stoffe mit Belastungspotential war
TUVAS mit seiner kontinuierlichen Proben
nahme über 274 Jahre die erste zeitlich und
räumlich systematische Aufnahme. Besonders
über das zeitliches Verhalten vieler Schadstoffe
(Jahresgänge etc.) wurden neue Erkenntnisse
geschaffen. Mit Hilfe der erstmals erfaßten zeitli
chen Variabilität lassen sich deutlich verbesserte
Monitoring-Strategien in der Deutschen Bucht
entwickeln, speziell für das Trendmonitoring.