Dienste
gert und die angestrebte verzögerungsfreie Ver
öffentlichung endgültiger Daten vorangetrieben
werden.
Wie in den Vorjahren wurde monatlich ein
Bericht über die magnetische Aktivität (Kennzif
fern und Effekte) herausgegeben. Die Kennzif
fern wurden außerdem werktäglich über BTX
verbreitet sowie im “Monthly Report” des For-
schungs- und Technologiezentrums der Deut
schen Bundespost Telekom veröffentlicht. Die
Einrichtung eines Nutzeranschlusses von Wingst
aus erlaubte die ständige Kontrolle und ggf.
Korrektur der herausgegebenen Daten.
Beiträge über Mißweisung und Störgebiete
wurden für zwei Seehandbücher geliefert. Für
274 Seekarten wurden 813 Mißweisungswerte
berechnet und 242 Gebiete unsicherer Mißwei
sung nachgewiesen. Drei Isogonenkarten wur
den hergestellt.
Behörden, Firmen, Flughafenbetriebe und
Privatpersonen erhielten Auskünfte über Mißwei
sung, andere Komponenten des Erdmagnetfel
des, deren jährliche Änderungen, die Lage der
Magnetpole und Normalfelder.
Geologischer Dienst
Bergbauliche Aktivitäten in den Schelfmee
ren haben fast immer eine Störung der natürli
chen Meeresumwelt zur Folge:
Durch Sand- und Kiesgewinnung entstehen
Senken im Meeresboden, in denen es zu Sauer
stoffarmut kommen kann. Mitgefördertes und am
Entnahmeort zurückgegebenes Abraummaterial
verursacht Wassertrübungen und kann lokal zu
Mindertiefen führen. Im gesamten Einflußbereich
wird das Benthos signifikant geschädigt.
Der Transport von Kohlenwasserstoffen aus
den Fördergebieten der zentralen Nordsee er
folgt durch Rohrleitungen, deren Lagestabilität
von den Bodenverhältnissen und deren Ände
rungen abhängig ist. Unterspülungen können
nicht nur zum Bruch einer Leitung führen, son
dern diese auch zu einem Hindernis mit ernsten
Gefahren für Seeschiffahrt und Fischerei werden
lassen. Durch Auflagen für die Verlegung kann
das Risiko minimiert werden, dennoch auftre
tende Unregelmäßigkeiten lassen sich nur durch
regelmäßige Überwachungen rechtzeitig erken
nen.
1993 nahmen die bergbaulichen Aktivitäten
stark zu, wobei wiederum die Gasrohrleitungen
einen besonderen Schwerpunkt bildeten. Damit
wuchs auch der Bedarf an Auskünften und Stel
lungnahmen zu den möglichen Auswirkungen.
In der Ostsee wurden von den zuständigen
Bergämtern bereits mehrere Genehmigungen
zur Sand- und Kiesgewinnung erteilt, bei denen
z.T. beachtliche Mengen Material gelöst werden.
In der Nordsee existiert z. Z. nur eine Ent
nahmestelle vor Sylt, in der schon anoxische Be
dingungen beobachtet wurden.
Ende 1993 lagen im deutschen Sektor der
Nordsee zwei Gasrohrleitungen, eine dritte ist
im Bau und wird 1994 fertiggestellt werden. Über
weitere Leitungen wird bereits diskutiert.
Die älteste Leitung ist weitgehend im Mee
resboden eingegraben, wird aber stellenweise
durch Materialumiagerungen freigespült. Die an
deren Leitungen liegen auf dem Meeresboden
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