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Full text: Jahresbericht 1993

eereskunde 
Vorhersagegebiet. Seit 1993 werden solche Ver 
gleiche und eine Fehlerstatistik regelmäßig je 
weils nach Ablauf eines Monats gemacht. Die 
Abb. 15 und 16 zeigen Beispiele für die Gegenü 
berstellung von Modellrechnung und Bojenmes 
sungen eines Monats und einen Querschnitts 
vergleich längs einer Satellitenbahn. 
Die bisherige statistische Auswertung zeigt, 
daß die Weilenhöhen im Mittel durch das Modell 
etwas überschätzt werden im Nordatiantik (um 
ca. 0,25 m), im europäischen Schelfgebiet dage 
gen etwas unterschätzt. Das rührt von Unter 
schieden bei den errechneten Windgeschwindig 
keiten durch das jeweils antreibende Atmo 
sphärenmodell (Globales Modell bzw. Europa 
modell) her. Notwendige Modifikationen werden 
in Zusammenarbeit mit dem DWD durchgeführt. 
Die gute Übereinstimmung zeigt aber, daß das 
Seegangsmodellsystem ordnungsgemäß arbei 
tet und zufriedenstellende Ergebnisse liefert. 
Schiffsroutenoptimierung 
Das BSH beteiligt sich an einem Projekt, 
das die durch die Einführung des Seegangsvor 
hersagedienstes zur Verfügung stehenden Infor 
mationen besser für die Routenberatung der 
Schiffahrt nutzen soll. An dem Projekt sind 
außerdem der DWD, das Max-Planck-Institut für 
Meteorologie, die Dornier GmbH und die An 
schütz GmbH beteiligt. Die Reederei Hapag- 
Lloyd stellt eines ihrer Container-Schiffe für die 
Erprobung des Verfahrens zur Verfügung. Finan 
ziert wird das Vorhaben von der DARA (Deut 
sche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten), 
I 
weil u.a. die Verbesserung der Wetter- und See 
gangsvorhersage und damit der Routenoptimie 
rung durch die Assimilation von Meßdaten des 
europäischen Satelliten ERS-1 demonstriert 
werden soll. 
Zur Routenoptimierung werden die See 
gangsvorhersagen über INMARSAT-Satelliten 
zum Schiff übertragen. Auf einem Bordrechner 
wird mit Hilfe eines numerischen Optimierungs 
programms (entwickelt vom Institut für Schiffbau, 
Hamburg) unter Berücksichtigung des See 
gangsverhaltens des betreffenden Schiffes und 
der vorgegebenen Randbedingungen (z. B. Bela 
dungszustand, gewünschte Ankunftszeit, Bean 
spruchung von Schiff und Ladung usw.) eine 
kostengünstigste Fahrtroute bestimmt. Sie wird 
dem Schiffsführer zusammen mit den Wind- und 
Seegangsdaten als Routenempfehlung präsen 
tiert. 
Durch einen Vergleich der Fahrtkosten zwi 
schen derart gefahrenen Routen und Fahrten 
nach freiem Ermessen der Schiffsführung soll 
der Nutzen des Verfahrens gezeigt werden. Die 
Adaption der vorhandenen Software und die Ein 
beziehung der Schiffsdaten in das Optimie 
rungsprogramm sind bereits abgeschlossen. Ziel 
ist es, ein operables und marktgerechtes Indu 
striegerät zu entwickeln. 
Erdmagnetischer Dienst 
Die erdmagnetischen Variationen wurden - 
wie bisher - mit dem digitalen Registriersystem 
erfaßt und auf Magnetband gespeichert. Regi
	        
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