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Full text: Jahresbericht 1993

eereskunde 
verwendet: Die Bestimmung der „Gesamtkoh 
lenwasserstoff-Konzentration“ (THC, relative 
Werte, bezogen auf Ekofisk-Rohöl) erfolgte nach 
der Fluoreszenzmethode (IGOSS-Verfahren). 
Sie dient als Screeningverfahren. In ausgewähl 
ten Proben wurden mittels Gaschromato 
graphie-Massenspektroskopie (GC-MS) ca. 60 
Kohlenwasserstoff-Einzelkomponenten bestimmt. 
Daneben wurden während der Fahrten kontinu 
ierlich in situ Fluoreszenz- und Trübungsmes 
sungen als Begleitparameter durchgeführt. 
Die Kohlenwasserstoff-Konzentrationen in 
der Deutschen Bucht liegen in dem Bereich der 
vergangenen Jahre. Aufgrund der hohen Variabi 
lität ist z. Z. eine zeitliche Trendaussage nicht 
möglich. Der Grund dafür liegt darin, daß die 
Kohlenwasserstoff-Konzentrationen nicht nur 
durch die Temperatur (Abbauprozesse) sondern 
auch durch den Süßwasseranteil (Eintrag vom 
Land) und den Schwebstoffgehalt (hohe Anrei 
cherung der Kohlenwasserstoffe) der Wasser 
proben beeinflußt wird. 
Die im Juni/Juli in der Nordsee gemesse 
nen Werte waren etwa um den Faktor 5 geringer 
als in der Deutschen Bucht: Während in der 
Deutschen Bucht und südlichen Nordsee die 
„Gesamt-Kohlenwasserstoffkonzentration“ zwi 
schen 0,6 und 2 pg/l liegt, sinkt sie in der offenen 
Nordsee auf 0,2 bis 0,4 pg/l ab (Abb. 7). Die 
niedrigsten Werte wurden im äußersten Nord 
westen mit 0,13 pg/l beobachtet. Die Werte der 
zentralen und nördlichen Nordsee liegen damit 
auf einem sehr niedrigen Niveau, das fast mit 
dem des offenen Atlantiks (0,05 bis 0,2 pg/i) ver 
gleichbar ist. Die Wasserproben aus dem Gebiet 
der Shetland Inseln zeigten kaum erhöhte Werte. 
a 
Ob in diesen Proben noch Olreste aus dem 
BRAER-Unfail vorhanden sind, kann erst die Un 
tersuchung der Kohlenwasserstoff-Einzelkompo 
nenten zeigen. Diese Untersuchungen sind z.Z. 
noch nicht abgeschlossen. Leicht höhere Werte 
als in der zentralen Nordsee beobachtet man 
entlang der dänischen und norwegischen West 
küste. Ursachen hierfür sind neben den Direkt 
abflüssen vom Land (run off) der Eintrag durch 
die Elbe (dänische Küste) und der Ausstrom von 
Ostseewasser (norwegische Küste). 
Die THC-Werte in der Ostsee (Abb. 8 und 9) 
zeigen eine recht homogene Verteilung mit kaum 
ausgeprägten Maxima oder Minima. Die Werte 
liegen zwischen 0,4 und 1,5 pg/l. Die Werte be 
finden sich im gleichen Konzentrationsbereich 
wie in den vergangenen Jahren. Die gegenüber 
der Nordsee wesentlich größeren Werte bedeu 
ten nicht, daß das Ostseewasser proportional 
stärker belastet ist. Da es sich um relative, sum 
marische Konzentrationen handelt, können ver 
schiedene Wasserkörper (Nordsee und Ostsee) 
quantitativ nur bedingt miteinander verglichen 
werden. Erst die Bestimmung von Kohlenwas 
serstoff-Einzelkomponenten erlaubt einen exak 
ten quantitativen Vergleich. 
Die Konzentrationen der Kohlenwasser 
stoff-Einzelkomponenten liegen in der Deut 
schen Bucht-je nach Substanz und Ort - im Be 
reich von 10 ng/l bis unter 20 pg/l. Die 
hochkondensierten polycyciischen Aromaten 
(PAH) zeigen eine sehr große Affinität zu 
Schwebstoffen, so daß ihre Konzentrationen be 
sonders stark vom Schwebstoffgehalt abhängen 
und einen steileren Gradienten von der Küste zur 
offenen See aufweisen als die besser wasserlös-
	        
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