eereskunde
verwendet: Die Bestimmung der „Gesamtkoh
lenwasserstoff-Konzentration“ (THC, relative
Werte, bezogen auf Ekofisk-Rohöl) erfolgte nach
der Fluoreszenzmethode (IGOSS-Verfahren).
Sie dient als Screeningverfahren. In ausgewähl
ten Proben wurden mittels Gaschromato
graphie-Massenspektroskopie (GC-MS) ca. 60
Kohlenwasserstoff-Einzelkomponenten bestimmt.
Daneben wurden während der Fahrten kontinu
ierlich in situ Fluoreszenz- und Trübungsmes
sungen als Begleitparameter durchgeführt.
Die Kohlenwasserstoff-Konzentrationen in
der Deutschen Bucht liegen in dem Bereich der
vergangenen Jahre. Aufgrund der hohen Variabi
lität ist z. Z. eine zeitliche Trendaussage nicht
möglich. Der Grund dafür liegt darin, daß die
Kohlenwasserstoff-Konzentrationen nicht nur
durch die Temperatur (Abbauprozesse) sondern
auch durch den Süßwasseranteil (Eintrag vom
Land) und den Schwebstoffgehalt (hohe Anrei
cherung der Kohlenwasserstoffe) der Wasser
proben beeinflußt wird.
Die im Juni/Juli in der Nordsee gemesse
nen Werte waren etwa um den Faktor 5 geringer
als in der Deutschen Bucht: Während in der
Deutschen Bucht und südlichen Nordsee die
„Gesamt-Kohlenwasserstoffkonzentration“ zwi
schen 0,6 und 2 pg/l liegt, sinkt sie in der offenen
Nordsee auf 0,2 bis 0,4 pg/l ab (Abb. 7). Die
niedrigsten Werte wurden im äußersten Nord
westen mit 0,13 pg/l beobachtet. Die Werte der
zentralen und nördlichen Nordsee liegen damit
auf einem sehr niedrigen Niveau, das fast mit
dem des offenen Atlantiks (0,05 bis 0,2 pg/i) ver
gleichbar ist. Die Wasserproben aus dem Gebiet
der Shetland Inseln zeigten kaum erhöhte Werte.
a
Ob in diesen Proben noch Olreste aus dem
BRAER-Unfail vorhanden sind, kann erst die Un
tersuchung der Kohlenwasserstoff-Einzelkompo
nenten zeigen. Diese Untersuchungen sind z.Z.
noch nicht abgeschlossen. Leicht höhere Werte
als in der zentralen Nordsee beobachtet man
entlang der dänischen und norwegischen West
küste. Ursachen hierfür sind neben den Direkt
abflüssen vom Land (run off) der Eintrag durch
die Elbe (dänische Küste) und der Ausstrom von
Ostseewasser (norwegische Küste).
Die THC-Werte in der Ostsee (Abb. 8 und 9)
zeigen eine recht homogene Verteilung mit kaum
ausgeprägten Maxima oder Minima. Die Werte
liegen zwischen 0,4 und 1,5 pg/l. Die Werte be
finden sich im gleichen Konzentrationsbereich
wie in den vergangenen Jahren. Die gegenüber
der Nordsee wesentlich größeren Werte bedeu
ten nicht, daß das Ostseewasser proportional
stärker belastet ist. Da es sich um relative, sum
marische Konzentrationen handelt, können ver
schiedene Wasserkörper (Nordsee und Ostsee)
quantitativ nur bedingt miteinander verglichen
werden. Erst die Bestimmung von Kohlenwas
serstoff-Einzelkomponenten erlaubt einen exak
ten quantitativen Vergleich.
Die Konzentrationen der Kohlenwasser
stoff-Einzelkomponenten liegen in der Deut
schen Bucht-je nach Substanz und Ort - im Be
reich von 10 ng/l bis unter 20 pg/l. Die
hochkondensierten polycyciischen Aromaten
(PAH) zeigen eine sehr große Affinität zu
Schwebstoffen, so daß ihre Konzentrationen be
sonders stark vom Schwebstoffgehalt abhängen
und einen steileren Gradienten von der Küste zur
offenen See aufweisen als die besser wasserlös-