Überwachung
kontaminierter Wassermassen aus den nördli
chen Gebieten zu verzeichnen war. Der Schwer
punkt des Fallouts hatte 1986 in der nördlichen
Ostsee gelegen.
1993 wurden in der westlichen Ostsee für
Cs 137 Konzentrationen zwischen 64 und
85 mBq/l, für Cs 134 Werte zwischen 1 und
5 mBq/l gemessen. Sr 90 wies eine Aktivitäts
konzentration zwischen 10,3 und 14,9 mBq/l auf.
Überwachung auf radioaktive Substanzen:
Schwebstoff und Sediment
In den Sedimenten der deutschen Ost
seeküste finden sich grundsätzlich höhere spezi
fische Aktivitäten als in den Sedimenten der
Nordsee. Dies liegt einerseits an der Korn
größenverteilung der Sedimente, andererseits
auch an der höheren Deposition radioaktiver
Teilchen durch den Unfall von Tschernobyl in
diesem Bereich.
Die Entwicklung der Belastung der Sedi
mentoberflächen der westlichen Ostsee durch
das Nuklid Cs 137 für die Jahre 1985 bis 1992 ist
in Abb. 4 dargestellt. Die hier dargestellten Sta
tionen sind Bestandteil des HELCOM Monitoring
Programme. Augenscheinlich ist eine höhere Be
lastung (mit Meßwerten bis 209 Bq/kg Trocken
masse) in den westlichen Gebieten zu erkennen.
Allerdings ist zu bedenken, daß auf den Statio
nen im östlichen Teil (Fehmarnbelt, Mecklenbur
ger Bucht und Arkona) Sedimente mit einem ho
hen Sandanteii vorliegen. Auf den Stationen mit
höheren Cs 137-Gehalten (z. B. Neustädter
Bucht, Kieler Förde) liegen schlickige Sedimente
mit besonders großem Feinkornanteil vor. Auf
den letztgenannten Stationen kann man für die
letzten Jahre eine ansteigende Tendenz beob
achten.
Überwachung des Meeres auf Nährstoffe und
Sauerstoff
Ende Januar wurde die Trenduntersuchung
der Nährstoffkonzentration (Phosphat, Stick
stoffverbindungen, Silikat) in der Deutschen
Bucht fortgesetzt (GAUSS-Fahrt Nr. 218). Wegen
heftiger Stürme konnte nur ein Teil der vorgese
henen Stationen angefahren werden, darunter
die meisten der im Bund/Länder-Meßprogramm
für die Küstengewässer der Nordsee (BLMP)
und im Joint Monitoring Programme (JMP) der
Übereinkommen von Oslo und Paris vereinbar
ten Stationen. Die Ergebnisse an diesen Statio
nen zeigen keine Änderung der Nährstoffkon
zentration gegenüber dem Vorjahr.
Kohlendioxidgehalt, Alkalinität und pH-Wert
wurden in der Deutschen Bucht im April während
der GAUSS-Fahrt Nr. 223 bestimmt. In Zusam
menarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für
Fischerei wurden Sauerstoffmessungen in der
Deutschen Bucht, in der mittleren und nördlichen
Nordsee und im Nordatlantik auf zwei
WALTHER-HERWIG-Fahrten von Mitte Mai bis
Mitte Juli durchgeführt.
Als Beitrag zum weltweiten Ozeanüberwa
chungssystem GOOS (Global Ocean Observing
System) wurde auf der GAUSS-Fahrt Nr. 226 von
Mitte Juni bis Ende Juli die Sauerstoffkonzentra-
23