44
AKTUELLE ANWENDUNGEN VON KMU UND BEHÖRDEN
Ein Ergebnis
Deutliche Verringerung des Katastrophenrisikos und der
Verluste von Menschenleben, Lebensgrundlagen und
Gesundheit sowie von wirtschaftlichen, physischen,
sozialen, kulturellen und ökologischen Vermögenswerten
Eine Zielsetzung
Verhinderung und Reduzierung neuer und bestehender
Katastrophenrisiken durch Umsetzung integrierter und
inklusiver ökonomischer, struktureller, rechtlicher, sozialer,
gesundheitlicher, kultureller, bildungsbezogener,
ökologischer, technologischer, politischer und
institutioneller Maßnahmen zur Vorbereitung auf den
Katastrophenfall und Stärkung der Resilienz
Vier Prioritäten
Investition in
Katastrophenreduzierung
zur Stärkung der Resilienz
Verbesserung der
Katastrophenvorsorge für
eine effektive Bewältigung
von Katastrophen und den
präventiven Wiederaufbau
Sieben Ziele bis 2030
Reduktion der
1. Katastrophen-Todesopfer
2. Anzahl der von Katastrophen
Betroffenen
3. Wirtschaftlichen Schäden
4. Infrastrukturschäden
Ausbau der
5. Nationalen/Lokalen Strategien
zur Katastrophenrisikominderung
(bis 2020)
6. Internationalen Kooperation
7. Verfügbarkeit von Frühwarn-und
Informationssystemen
Abb. 3.9: Ziele und Prioritäten des Sendai-Rahmenwerks (Eigene Abbildung, verändert
nach UNISDR (2015)).
SEND AI MONITORING IN DEUTSCHLAND
Im April 2017 wurde das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastro-
penhilfe (BBK) als „Sendai National Focal Point" zur Umsetzung des Sendai-
Rahmenwerks in Deutschland benannt. Die Sendai-Geschäftsstelle im BBK ist
verantwortlich für die Koordinierung der im Rahmenwerk vorgesehenen regel
mäßigen Berichtspflichten im Kontext des „Sendai Monitors" und der damit
verbundenen Erfüllung von Aktivitäten beim Thema Indikatoren und Datenbe
reitstellung.
Derzeit wird in Deutschland jedoch keiner der insgesamt 38 Sendai-Indikato-
ren direkt gemessen, weshalb stattdessen verschiedene, potentielle Datenquel
len wie nationale Berichte und Statistiken zum Reporting in Erwägung gezogen
werden müssen. Diese Datenquellen haben jedoch den Nachteil, dass sie z. B.
nicht immer rückwirkend bis 2003 erfasst wurden 7 , dass Schadensdaten nur für
einen einzelnen Gefahren typ gelten (z. B. nur Hochwasser), kein einheitlicher
Ansatz für die Erfassung der Schadensdaten verwendet wurde, oder sie nur für
einen Sektor gelten (z. B. Landwirtschaft).
Um nun die nationale Erhebung von Sendai-Indikatoren zu unterstützen
oder teilweise überhaupt erst zu ermöglichen, möchten wir mit dem Vorhaben
Cop4Sen die Potentiale der Satellitenbildfernerkundung und von Copernicus
für die Erfassung der Sendai-Indikatoren in Deutschland untersuchen.
7 Der Sendai Monitor sieht vor, durch Auswertung von Daten aus zurückliegenden Jahren (2005 -
2015) für die jeweiligen Indikatoren einen Ausgangswert/Vergleichswert („baseline") abzuleiten.