Fundstücke - Wracksuche in Nord- und Ostsee 25
In besonderen Fällen, zum Beispiel In größeren Tiefen, bei Wiederholungsuntersuchun
gen oder wenn die Taucher gefährdet sein könnten, wird stattdessen das ROV für die
Untersuchung eingesetzt. Es kann verschiedene Sensoren tragen, Insbesondere Kamera
und Sonar. Ganz ersetzen kann es die Tauchereinsätze aber nicht.
Warum muss Seevermessung immer genauer werden?
Die Schifffahrt macht laufend Fortschritte In der Navigation. Um effizient und energiespa
rend zu fahren, können heute die Informationen zu den Meerestiefen viel genauer genutzt
werden. Um die Sicherheit auch zukünftig zu gewährleisten, muss die Seevermessung
ständig besser vermessen als die Schifffahrt navigieren kann. Daher passt sich das BSH
In der Seevermessung regelmäßig dem neuesten Stand der Technik an und führt mo
derne Verfahren ein.
Wie bildet das BSH die Wracksuchfachleute aus?
Um Wracks und andere Objekte Im Meer sicher zu finden, werden gut ausgebildete
Fachleute an Bord eingesetzt. Neben der seemännischen Ausbildung absolvieren Kapi
tän und erster Offizier ein zweites Studium In der Vermessung. Alle weiteren mit Wrack
such- und Vermessungsaufgaben betrauten Besatzungsmitglieder haben eine Fortbil
dung zum Seevermessungstechniker. Die Fortbildung führt das BSH alle zwei Jahre
selbst durch. Die Taucher an Bord haben eine Fortbildung zum Berufstaucher absolviert.
Diese Ausbildung Ist weltweit einmalig.
Ganz wesentlich Ist nach all der Aus- und Fortbildung jedoch die Erfahrung bei der
Wracksuche. Erst dadurch entwickelt sich das Gespür für die Suche. Gerade für die Pla
nung, die Interpretation der Sonarbilder und die Bewertung der Funde Ist das besonders
wichtig.
Gibt es besondere Funde?
Wracksuche beim BSH Ist keine Schatzsuche! Dennoch werden auch Interessante oder
skurrile Objekte gefunden. So fand die DENEB am Ostersonntag 2010 ein Holzschiff ge
füllt mit mehr als 500 Jahre alten Kupferplatten nordöstlich von Rügen, bisher war kein
derartiger Fund so weit Im Norden bekannt. Außerdem waren die Platten mit Durchmes
sern von 30 bis 70 cm noch sehr gut erhalten. Das BSH arbeitet In solchen Fällen sehr
eng mit den Archäologen zusammen.
Ungewöhnlich war vor ein paar Jahren der Fund eines Straßenbaggers Im Fehmarn Sund.
Wie sich später herausstellte, war er von einer Schute auf dem Weg aus der Lübecker
Bucht nach Kiel außenbords gegangen. Bemerkt wurde das aber erst In der Kieler Bucht.
So blieb er mehrere Jahre verschollen, bis er bei der Neuvermessung des Sunds gefun
den wurde.