24 Fundstücke - Wracksuche in Nord- und Ostsee
Mit Fächerecholoten werden unmittelbar
Tiefen gemessen. Bei den modernen hoch
auflösenden Loten sind auch kleine Struk
turen zu erkennen. Diese Geräte eignen
sich besonders für die detaillierteren Un
tersuchungen von Unterwasserhindernis
sen. Die Anwendung von Fächerecholoten
ist generell aufwendiger als die Suche mit
dem Seitensichtsonar.
Bei einer Vermessung mit dem klassischen
Vertikallot werden Wracks nur gefunden,
wenn das Vermessungsschiff über sie hin
wegfährt. Daher werden insbesondere für
die Schifffahrt bedeutsame Gebiete heut
zutage flächendeckend vermessen. Verti
kallote kommen nur noch zum Einsatz in
flachen, sandigen beziehungsweise sehr
veränderlichen Gebieten.
Das BSH erhält Informationen zu vermute
ten Hindernissen sowohl aus eigenen
Vermessungen als auch von Dritten. Das
können Untersuchungen bei Baumaßnah
men oder Erkundungen sein, aber auch
Grundberührungen werden gemeldet.
Wie werden gefundene Objekte untersucht?
Zunächst kommen die schon erwähnten hydroakustischen Verfahren zum Einsatz.
Gerade bei bisher unbekannten Objekten ist zusätzlich eine Untersuchung direkt am
Objekt notwendig, um zum Beispiel Masten oder Spanten sicher zu erkennen, die teil
weise weit aus dem Objekt herausragen können. Dazu setzt das BSH Taucher und fern
gesteuerte Unterwasserroboter, sogenannte Remotely Operated Vehicle (ROV) ein.
Jedes der drei Wracksuchschiffe des BSH hat zwei Berufstaucher an Bord. Sie untersu
chen das Objekt entweder optisch oder haptisch, also tasten es ab. Gerade in der Nord
see ist die Sicht meist so gering, dass ein Wrack abgetastet werden muss. Dabei bleibt
den Tauchern nicht viel Zeit, da sie die kurze Periode des Stauwassers ausnutzen
müssen. Ansonsten ist die Strömung durch die Tide oft zu stark. Auch die notwendigen
Auftauchzeiten müssen berücksichtigt werden. Die Tiefen von besonders flachen, weit
herausragenden Stellen werden durch die Taucher mit einem Druckmesssystem be
stimmt. Dieses Pneumo-Lot liefert Tiefenangaben, die gegenüber den hydroakustischen
Verfahren vollkommen unabhängig und damit wichtig für die Qualitätskontrolle sind. Die
Tauchuntersuchung bringt oft wichtige Informationen zur Art des Wracks und der
Ladung.