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Full text: Jahresbericht 2016-2017 - Über Wasser - Unter Wasser : Offshore-Windenergie und Wracksuche in Nord- und Ostsee

Fundstücke - Wracksuche in Nord- und Ostsee 23 
Manchmal finden die Wracksucher des 
BSH archäologisch wertvolle Wracks. 
Koggen aus dem 14. Jahrhundert, 
Segelschiffe aus dem 18. Jahrhundert, 
den Schraubendampfer „GROSSFÜRST 
CONSTANTIN“, der 1861 In einem 
Eissturm vor Rügen sank, sind einige 
wenige Beispiele. Über solche Funde 
Informiert das BSH Archäologinnen und 
Archäologen, die In den Küstenländern 
arbeiten. 
Die Funde werden In die Seekarten 
eingetragen. Doch Informationen über die 
Art des Wracks sucht man vergeblich In 
den BSH-Karten. Abenteurerinnen und 
Abendteurer sollen nicht angelockt 
werden, auch zur Wahrung der Totenruhe 
der Verunglückten In untergegangen 
Schiffen. 
Dennoch hat Wracksuche Im BSH wenig 
mit Schatzsuchromantik zu tun. Sie Ist viel 
mehr eine ganz wesentliche Vorausset 
zung für die Sicherheit der Schifffahrt und 
stellt hohe Anforderungen an die Besat 
zung und die Ausrüstung der Wracksuch 
schiffe des BSH. 
Thomas Dehling, 
Leiter der Abteilung Nautische Hydrographie im BSH, beantwortet aktuelle Fragen 
zur Wracksuche 
Wie wichtig ist die Wracksuche für die Sicherheit der Schifffahrt? 
Die Seegebiete an der Deutschen Küste sind sehr flach und veränderlich, gleichzeitig 
sind hier besonders viele Schiffe unterwegs. Daher müssen neben den Tiefen des 
Meeresbodens selbst auch Objekte bekannt sein, die aus dem Meeresgrund heraus 
ragen. Für Schiffe können solche Objekte gefährlich sein aber auch Fischer können sich 
mit Ihren Netzen darin verhaken. Allgemein sprechen wir von Unterwasserhindernissen, 
das können Schiffswracks sein, aber auch viele andere Dinge wie Felsbrocken, Con 
tainer oder Autowracks. 
Wie findet man Wracks? 
Im Wesentlichen werden für die Wracksuche hydroakustische Verfahren eingesetzt. Vor 
allem sind es Seltensichtsonare und Fächerecholote. Mit beiden wird vom Schiff aus der 
Meeresboden flächendeckend abgescannt. 
Mit Seltensichtsonaren wird der Meeresboden sozusagen „seitlich akustisch beleuchtet“. 
Dabei fallen Objekte, die aus dem Grund herausragen, durch Ihren „Schattenwurf“ auf. 
Je länger der Schatten Ist, umso weiter ragt das Wrack heraus. Mit Ihrer großen Erfahrung 
können unsere Wracksucher die Sonarbilder sehr gut Interpretieren und verdächtige 
Echos erkennen. Gerade auf ebenem, gleichförmigem Untergrund hat das Seltensicht 
sonar seine Vorteile.
	        
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