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Full text: Jahresbericht 2016-2017 - Über Wasser - Unter Wasser : Offshore-Windenergie und Wracksuche in Nord- und Ostsee

22 Fundstücke - Wracksuche in Nord- und Ostsee 
Je besser die eingesetzten Techniken zur Wracksuche werden und je erfahrener die 
Wracksucher sind, desto besser werden die Untersuchungen des Meeresbodens. 
Auch deshalb registriert das BSH, das für die Vermessung und Wracksuche in der 
Nord- und Ostsee zuständig ist, seit einigen Jahren immer mehr Funde auf dem 
Grund von Nord- und Ostsee. Die Schifffahrt ist davon kaum beeinträchtigt. 
Die Wracksuche in Deutschland gewann 
nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich an 
Bedeutung. Nach 1945 ließen die Briten - 
auf deren Veranlassung 1945 das Deut 
sche Hydrographische Institut (DHI) 
gegründet wurde - mit eigenem Personal 
und eigenen Vermessungsschiffen die 
deutschen Seegebiete vermessen und die 
Wasserstraßen nach Wracks absuchen. 
Nach Gründung des DHI übernahmen die 
Schiffe ATAIR und WEGA die Aufgabe 
der Briten. In den Jahren 1945 bis 1966 
orteten sie 921 neue Wracks. 1349 Wracks 
wurden auf ihre Lage und ihren Zustand 
untersucht. 2860 Seemeilen suchten sie 
systematisch nach Unterwasserhindernis 
sen ab. 
Heute legen die BSH-Schlffe jährlich zirka 
12000 Kilometer mit Tiefenlotungen auf 
der rund 57 000 Quadratkilometer großen 
Wasserfläche des deutschen Anteils von 
Nord- und Ostsee zurück. Dabei werden 
einige der inzwischen fast 3000 bekann 
ten Unterwasserhindernisse In der deut 
schen ausschließlichen Wirtschaftszone 
(AWZ) von Nord- und Ostsee kontrolliert — 
und bis dahin unbekannte Wracks entdeckt 
und untersucht. 2016 haben die Wrack 
sucher des BSH 131 Wracks untersucht, 
31 von ihnen waren Neufunde. 
Zu finden gibt es fast alles. Handels- und 
Kriegsschiffe aus allen Zeiten, abge 
stürzte Flugzeuge, havarierte Sportschiffe, 
Bagger, Fahrräder, Autos, aber auch 
Masten, Kohleladungen, Container oder 
Anker. Grundsätzlich sind die Gefahren, 
die von Wracks ausgehen, gering. Es gibt 
Ausnahmen: Ende 2011 vermuteten 
Experten, dass ein kreisrundes Loch am 
Bug des Hamburger Containerschiffes 
„JOHANNA“ von einem Geschoss 
stammte. Das BSH fand den Übeltäter - 
ein Stahlrohr, das sich von einer Arbeits 
plattform gelöst hatte. „JOHANNA“ war 
mit ihm kollidiert. 
Auch der Ausbau der Offshore-Wlnd- 
energle wird von den Wracks nur selten 
behindert. Lediglich die Trasse einer 
Ostsee-Pipeline musste einmal verlegt 
werden, da sie ein Feld streifte, das schon 
früher eine Hauptschifffahrtsstraße war 
und in dem dementsprechend viele 
Wracks liegen.
	        
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