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Teil B - Nachweise und G e n e h m i g u n g s e r f o r d e r n i s s e
• potenzielle Veränderung der Geometrie des Meeresbodens durch Einflüsse wie Erosion
(Kolkbildung) und Suffosion,
• potenzielle Veränderung der Anordnung der Gründungselemente durch Einflüsse wie zykli
sches Kriechen des Bodens, akkumulierte Verformung (Hysterese) und
• potenzielle Veränderung der mechanischen Eigenschaften des Bodens durch Einflüsse wie
Porenwasserdruckakkumulation (Verflüssigung), Verfestigung, Entfestigung.
Es ist darzustellen, dass
• entweder diese Mechanismen nicht auftreten,
• oder dass diese Mechanismen im Entwurf ausreichend berücksichtigt sind,
• oder dass diese Mechanismen bei Errichtung und im Betrieb ausreichend beobachtet und
ggf. durch geeignete Maßnahmen kompensiert werden.
3.3.2.5.2 Nachweise für Gründungselemente
Es sind mindestens zu untersuchen, zu dokumentieren und in geeigneter Weise in allen Nach
weisen zu berücksichtigen:
• die Verfahrenstechnik der Installation und Auswirkungen des Installationsprozesses,
• die wesentlichen Baugrund-Bauwerk-Interaktionen in beschreibender und modellierender
Weise als Grundlage und Eingangsgrößen
- für die Nachweise der äußeren Tragfähigkeit der Gründung und ihrer Elemente,
- für die Nachweise der inneren Tragfähigkeit der Gründungselemente und
- für die Eigenfrequenzanalyse des Offshore-Bauwerks,
• der Einfluss der Stabilitätseigenschaften des Meeresbodens entsprechend 3.3.2.5.1 auf die
Standsicherheit und auf die Gebrauchstauglichkeit der Gründung, des Gesamtbauwerks
und seiner Teile,
• Effekte durch zyklische und dynamische Belastung (Degradation und Bodenverflüssigung
(liquefaction),
• Zwängungsbeanspruchungen von Strukturelementen und Anbauteilen durch bleibende
Baugrundverformung,
• Sicherheit gegen Verlagerung von Ballastmaterial.
Für alle Nachweise der Gründungselemente sind untere und obere Schranken der relevanten
Bodenparameter in ungünstiger Kombination zu berücksichtigen. Bei hinreichender Duktilität
von Baugrund und Struktur können Nachweise mit charakteristischen Werten ausreichen;
diese Duktilität ist zu zeigen. Für die Eigenfrequenzanalyse der Gesamtsysteme sind zumin
dest sowohl die jeweils kleinste als auch die jeweils größte mögliche Steifigkeit der Grün
dungselemente zu ermitteln und in ungünstiger Kombination zu berücksichtigen.
Für Pfahlgründungen sind speziell nachzuweisen:
• die axiale Pfahltragfähigkeit und -Sicherheit,
• die laterale Pfahltragfähigkeit und -Sicherheit,
• axiale Verformungs- und Verschiebungsabschätzungen
(Setzung, Schiefstellung und Rotation),