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Full text: Standard Konstruktion

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Anhang 
3-II.3.2 Zyklische Einwirkungen quer zur Pfahlachse 
Quer zur Pfahlachse gerichtete zyklische Belastung von Pfahlgründungen bewirkt bei ent 
sprechend großen Pfahlkopfverschiebungen eine erhebliche Überbeanspruchung des 
Bodens im Bereich des Pfahlkopfes und der oberflächigen Zonen darunter und führt zu einer 
Zunahme der Pfahlverschiebungen mit der Anzahl der Lastzyklen. Außerdem kann eine 
Reduktion des Bettungswiderstandes (Bettungskapazität und Bettungssteifigkeit) eintreten, 
wenn durch die zyklische Beanspruchung Porenwasserüberdruckakkumulation entsteht. 
In bindigen Böden unter Wasser kann es darüber hinaus durch bleibende Bodenverformun 
gen zu einer Spaltbildung zwischen Pfahl und Boden und zur Entfestigung des oberflächen 
nahen Bereichs und damit zu einer Reduktion der Tragfähigkeit von quer zur Pfahlachse 
belasteten Pfählen kommen. 
Hinweise zur Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit überwiegend quer zur Pfahlachse belas 
teter Pfähle finden sich in der EA Pfähle. 
Für den Nachweis des Grenzzustandes der Pfahltragfähigkeit quer zur Pfahlachse ist in Ab 
hängigkeit von Pfahlsystem (Art, Durchmesser), Bodenart und Lastzyklenanzahl festzulegen, 
in welchem Maß mit einer Reduktion des mobilisierbaren Bettungswiderstandes zu rechnen 
ist. Diese Einschätzung kann entweder auf der Basis gesicherter Erfahrung oder unter Heran 
ziehung der Ergebnisse geeigneter zyklischer Laborversuche unter Berücksichtigung von 
Porenwasserdruckveränderungen erfolgen. Der Tragfähigkeitsnachweis kann dann unter An 
satz des ggf. reduzierten Bettungswiderstandes entsprechend der in Kap. 13 der EA Pfähle 
beschriebenen Vorgehensweise mit „p-y-Verfahren“ erfolgen. Für den Nachweis der 
Gebrauchstauglichkeit wie auch der Tragfähigkeit sind die jeweiligen Anwendungsbereiche 
und die -grenzen der gewählten Verfahren zu beachten. 
Der Einfluss von Porenwasserdruckveränderungen auf das Tragverhalten ist zu untersuchen 
und ggf. zu berücksichtigen. 
Anhang 3-IM Dynamische Pfahlprobebelastungen 
Nach DIN EN 1997-1 (EC 7-1) und DIN 1054 wird der Nachweis der äußeren axialen Tragfähig 
keit von Gründungspfählen auf der Grundlage von Pfahlprobebelastungen erbracht. Für die 
Gründung von Offshore-Bauwerken mit überwiegend axial belasteten Pfählen sind deshalb 
dynamische Pfahlprobebelastungen als Tragfähigkeitsnachweis in axialer Richtung vorzu 
sehen. 
Die Vorgehensweise bei der Durchführung, Ergebnisauswertung und -interpretation dynami 
scher Pfahlprobebelastungen ist in DIN EN 1997-1 (EC 7-1) und DIN 1054 mit Bezug auf die 
EA-Pfähle geregelt. Anzahl und Orte der durchzuführenden Pfahlprobebelastungen sind vom 
Fachplaner für Geotechnik mit Bezug auf die EA-Pfähle festzulegen. Generell sind dynami 
sche Pfahlprobebelastungen an Offshore-Stationen und mindestens 10% der Anlagenstand 
orte für Offshore-WEA durchzuführen, dabei mindestens an zwei Standorten jedes geotechni- 
schen Standorttyps in dem Windparkareal. 
Das Konzept für die dynamischen Pfahlprobebelastungen (Anzahl, Standorte) ist vom Fach 
planer für Geotechnik auszuarbeiten und zusammen mit den Antragsunterlagen für die 2. Frei 
gabe einzureichen. Das Konzept soll Art und Umfang der geplanten Probebelastungen sowie 
die Art der Ergebnisübertragung auf das gesamte Baufeld enthalten. Ein Bericht des ausfüh 
renden Unternehmens der dynamischen Pfahlprobebelastungen mit Angaben zu den geplan 
ten Sensoren, deren Anbringung und der geplanten Kabelverlegung und die Bestätigung der
	        
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