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erreichen ihr Maximum im Winter. Im Sommer nimmt der Salzgehalt in
der Oberflächenschicht aufgrund von Schmelzwasserzufuhr ab. Die
Dichte wird dadurch ebenfalls geringer. Zusätzlich führt die sommer
liche Erwärmung des Wassers zu einer weiteren Dichteverminderung.
Beide Parameter erreichen ihre Minimalwerte im Spätsommer.
Der Jahresgang der Temperatur zeigt ein ähnliches Verhalten wie
der, den JOHANNESSEN und GADE (1984) aus Beobachtungen vom
Wetterschiff M erstellt haben (Abb. Nr. 21). Maximalwerte der
Temperatur werden vor Spitzbergen im September erreicht. Ebenso
verhält es sich in den Gebieten vor Norwegen und nordwestlich von
Jan Mayen. Nur vor Nordostgrönland wird das Temperaturmaximum im
August erreicht. Am geringsten sind die Temperaturen in allen vier
Regionen in der Zeit zwischen März und Anfang Mai.
Abb. 21 :
Jahresgang der pot.
Temperatur (0-250 m)
bei Wetterschiff M
(66° N, 2° E) nach
JOHANNESSEN und GADE
(1984)
Der Jahresgang in den obersten 50 m beträgt vor Spitzbergen und
Ostgrönland 2,5° bzw. 1,5° C. Vor Norwegen beträgt die Differenz
zwischen Minimal- und Maximalwerten 4° C. Im Bereich nordwestlich
von Jan Mayen ist der Jahresgang mit 4,2° C größer als in den
anderen drei Gebieten. In den beiden Tiefenbereichen von 50 - 100 m
und von 100 - 250 m beträgt der Jahresgang in allen Gebieten mit
einer Ausnahme weniger als 1,5° C. In der Region nordwestlich von
Jan Mayen ist er in 50 - 100 Tiefe mit ca. 2,0° C etwas größer.
Unterhalb von 250 m wird nur noch vor Norwegen und Spitzbergen ein
Jahresgang in der Temperatur mit Werten um 1,0° C sichtbar. Das
Temperaturmaximum verschiebt sich in diesen beiden Gebieten mit
zunehmender Tiefe zeitlich in Richtung Winter. In 400 - 600 m Tiefe
beträgt die Phasenverschiebung ein halbes Jahr. Ab 600 m Tiefe ist
dann auch in diesen Regionen kein Jahresgang mehr feststellbar.