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geschlossen System (batch culture) von Vorteil. In einem solchen
künstlichen System erfolgt allerdings kein Wasseraustausch, und
damit 1. keine SauerstoffZufuhr, 2. keine Verdünnung abbauhemmen
der Substanzen und 3. keine kontinuierliche Zuführung von Nährsal
zen .
Gerade die Versorgung mit Nährsalzen stellt ein besonderes
Problem dar. Die Zugabe von Nährsalzen (Supplementierung) bewirkt
ungewöhnliche Bedingungen für die natürliche Bakterienpopulation,
die z.T. zu besonders hohen Abbauleistungen führen können. Damit
verbunden ist außerdem oft ein rasch eintretendes Sauerstoffdefi-
zit und die Entwicklung anaerober Verhältnisse, die einen weiteren
Abbau der KW verhindern.
Hohe Abbauraten von EKW sind zwar wünschenswert, jedoch nicht
realistisch. In der irischen See wurde z. B. von Gibbs et al.
(1975) eine Abbaurate von 10 - 30 g-m-^a* 1 (Winter/Sommer) fest
gestellt. Dies kann durch Supplementierung bei weitem über
schritten werden. Für die Erfassung von Ölabbaumustern ist sowohl
der Abbau unter limitierenden Bedingungen als auch unter optimalen
Bedingungen von Interesse, da einerseits der im reellen Zeitraum
ablaufende Ölabbau als auch der maximale Ölabbau ("Zeitraffer"-
Prinzip) studiert werden kann.
Unter diesen Gesichtspunkten wurde in den im folgenden
beschriebenen Experimenten der Einfluß verschiedener Supple-
mentationen auf den Ölabbau durch marine Bakterien untersucht.
Berücksichtigt wurde hierbei auch der Zusatz von Spurenelementen.
Diese Spuren-Metalle sind für die Funktion und den Aufbau des
enzymatischen Systems wesentlich und intensivieren z.B. den Abbau
des Aromaten Naphthalin (Bruns, 1986).