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Full text: Geologisch-geomorphologische Untersuchungen in der Iberischen Tiefsee zur Beurteilung von Vermischungs- und Transportfragen im Rahmen eines Monitoring-Programms für die Einbringung schwach radioaktiver Abfälle

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Berghängen ist das absedimentierte Material jedoch deutlich 
feiner. 
Verbreitert sich das West-Ost-Tal zu einer Ebene, wie z. B. 
östlich des Dreizacks, können seitlich vom Hauptkanal "spill 
over "-Mäander abzweigen. In diesen Nebenarmen wird ebenfalls tief 
erodiert und anschließend sedimentiert. 
Das zweite Sedimentationsregime ist von einer deutlich niedri 
geren Dynamik als das erste gekennzeichnet. Eine typische Region 
ist die Ebene südlich des Dreizacks. Die Turbidithorizonte be 
sitzen hier eine dünne, sandige Basis. Darüber folgen gelegent 
lich bis zu mehrere Meter mächtige Silt- und Tonablagerungen. Der 
Kontakt zum unterlagernden Sediment kann erosiv sein; jedoch ist 
die Erosionsleistung meistens auf Zehnerzentimeter beschränkt. 
Die Erosion erfolgt im Gegensatz zum Hauptkanal flächenhaft. 
3.4.4.1 Zur Internstruktur und Dynamik der Suspensionsströme 
Aus der regionalen Verteilung der Turbiditsedimente und den durch 
die Sedimentechographie aufgedeckten Lagerungsverhältnissen 
können vorsichtige Schlüsse über die Internstruktur und Dynamik 
von Suspensionsströmen im bergigen NOAMP-Gebiet gezogen werden. 
Die Suspensionsströme des Maury-Channel-Systems erreichen das 
West-OstTal bei 21°10' W von Norden her. Sie überqueren das Tal 
in seiner Breite und laufen auf einen WNW-ESE-streichenden, etwa 
45° steilen Hang auf. Dieser Hang, bei dem es sich vermutlich um 
eine Verwerfungsfläche der südlichen Bruchzonenbegrenzung 
handelt, verhindert das südwärtige Vordringen der Ströme. 
(Bestätigt wird dies durch das um etwa 300 m abfallende Niveau 
der sich nach Süden fortsetzenden, rückenparallelen Rinnen. Hier 
fehlen vermutlich Turbidite.) An der schrägen Bruchfläche werden 
dann die Suspensionsströme nach Osten in die Bruchzone hinein 
umgelenkt. 
Der Weg nach Osten wird in mäanderartigen Bögen fortgesetzt. Beim 
Passieren der N-S-streichenden Täler zweigen Teile eines Suspen 
sionsstromes ab. Wird so ein Tal durch einen flachen Sattel gegen 
den Hauptkanal abgegrenzt, wie es z.B. zwischen Dreizack und 
Mount Molly der Fall ist, fließen vermutlich nur Massen aus dem 
oberen Bereich eines Stromes über den Sattel. In diesem abge 
zweigten Teil befindet sich nur sehr feinkörniges Sediment (Kern 
P03-23). Fehlt der begrenzende Sattel, wie z.B. im nach Norden 
abzweigenden Seitental gegenüber dem Dreizack, dann können 
tiefere Teile des Suspensionsstrom, die eine größere Erosions 
leistung haben, weit in die Täler eindringen. Aufgrund fehlender 
Kerne sind Aussagen über die Korngrößenverteilung dieser 
Turbiditkörper unmöglich. Vermutlich ist das Sediment aber in der 
Nähe des Hauptkanals recht grob. Mit zunehmender Entfernung kommt 
es wohl zu einer Kornverfeinerung. 
Die Suspensionsströme, die das NOAMP-Gebiet durchlaufen, trans 
portieren an ihrer Basis die gröbsten Partikel und in ihrem 
Oberteil die feinsten. Sandkorngrößen sind innerhalb des Stroms 
vermutlich nur in den untersten 50-70 m zu finden (Sattelhöhe 
zwischen Mount Molly und Dreizackwird von Sand nicht überschrit 
ten) .
	        
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