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Durch verschiedene Umrechnungen wurde berücksichtigt daß
die Belegung des Filters aufgrund der Befestigung in der
Filtrationsapparatur nicht die ganze Fläche einnahm und
daß durch die Stanzlinge ein entsprechender Anteil des
Schwebstoffes entfernt worden war. Dann war ein Vergleich
mit den Stanzlingmeßwerten möglich. Für die Umrechnung
mußte näherungsweise angenommen werden daß die Filterbele
gung homogen ist, was wie die Streuung der jeweils 3
Stanzlingwerte eines Filters zeigten, nicht zutrifft.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 21 zusammengefaßt. Sie
zeigen, daß die Stanzlingmeßwerte fast grundsätzlich höher
liegen als die der Aufschlüsse, ein Phänomen, da schon bei
den Blindwerten auftrat. Sie betragen durchschnittlich
130-200% von den mit dem Aufschluß erhaltenen Konzen
trationen. Eine Ausnahme machen hier die Stationsfilter 4
und 3. Über den Grund dieser Abweichungen können bisher
nur Vermutungen angestellt werden. Möglich ist, daß der
flüssig aufgetragene Standard in den Stanzling einsickert,
und zwar unterhalb der Eindringtiefe des Meßstrahls, und
dann von diesem nicht mehr quantitativ angeregt wird. Das
TRFA - Rechnersystem bekäme dann im Verhältnis zum tat
sächlichen Gallium-Signal eine zu hohe Standardmengen
konzentration vorgegeben und alle anderen Metallkonzentra
tionen würden ebenfalls zu hoch berechnet werden. Dar
Gallium-Test 3 (siehe Punkt 5.4.) würde dieses Phänomen
nicht erfassen, da hier das Vergleichselement ebenfalls
flüssig aufgegeben wurde und dem gleichen Effekt, nämlich
der Einsickerung, unterliegen würde.
Ein ähnliches Phänomen wurde für die Direktmessung von
Filtern mit der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) beschrie
ben (Yeats, Dalziel 1987), wobei die Autoren davon aus
gingen, daß die für die Umrechnung auf mg-Schwebstof f
getroffenen Näherungen die Ursache für die bei ihnen fast
durchgehend um 60% zu hoch liegenden Metallkonzentrationen
sind. Welche Umrechnungen ausgeführt wurden, ist der
Veröffentlichung nicht zu entnehmen. Hier wird jedoch von
der Richtigkeit der Berechnung ausgegangen. Eine Betrach
tung von relativ homogen belegten Filtern (Station Al und
Station 12) mit relativen Standardabweichungen von durch
schnittlich 5 % zeigen ebenfalls eine Erhöhung der Stanz-
lingwerte gegenüber den Aufschlußwerten, sodaß die oben
erwähnte Annahme bezüglich der Homogenität der Belegung
für die Berechnung nicht die Ursache für die Abweichung
sein kann. Das Problem ergibt sich, wie die Erhöhung der
Stanzlingblindwerte zeigen, bereits vor der Umrechnung auf
Schwebstof fkonzentrationen.
Als die zuverlässigeren Werte sind in jedem Fall die der
Aufschlüsse anzusehen.