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Bei Abweichung von den idealen Voraussetzungen ist das logarithmisch dargestellte
Energiedichtespektrum aufgrund der nun zu berücksichtigenden Wirkung des Geome
triefaktors (3-32) und des Faktors für die Tiefenausdehnung der Prismen (3-29)
(geringfügig) gebogen 6 . Unverändert bleibt dabei jedoch die Tatsache, daß das Verhalten
des Spektrums zum größten Teil durch den Faktor e~ 2flr bestimmt wird (Spector und
Grant. 1970).
Diese theoretische Erkenntnis wird auch durch die Praxis bestätigt, die zeigt, daß
Energiedichtespektren von Potentialfeldanomalien sehr oft durch Exponentialfunktionen
approximiert werden können. Da sich der reale Untergrund aber kaum aus idealisierten
Körpern zusammensetzt, die zudem noch idealisierte Bedingungen erfüllen sollen, han
delt es sich bei der aus der Steigung des logarithmisch aufgetragenen Spektrums
abgeschätzten mittleren Störkörpertiefe um eine scheinbare Tiefe.
Der Doppel-Ensemble-Fall
Häufiger lassen sich im logarithmisch aufgetragenen Energiedichtespektrum zwei
Geradenabschnitte mit unterschiedlichen Steigungen beobachten. Spektren, in denen sich
mehr als zwei Geradenabschnitte klar unterscheiden lassen, kommen dagegen nur äus-
serst selten vor. Nach Spector und Grant (1970) läßt sich jede Gerade einem Stör-
körper-Ensemble mit eigener Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Störkörper-Parame
ter und insbesondere mit verschiedener mittlerer Tiefe zuordnen.
6 Eine detaillierte Untersuchung der Eigenschaften dieser Faktoren und ihres Einflusses
auf das radial gemittelte Energiedichtespektrum findet man bei Spector und Grant
(1970) sowie Pedersen (1978), jedoch unter der Annahme, daß die Parameter <x.ß
und S statistisch gleichverteilt sind.