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Full text: Die Anwendung geostatistischer Verfahren zur Interpretation von gravimetrischen und magnetischen Felddaten

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Das Variogramm der Bouguer-Anomaliedaten läßt sich sehr gut durch ein Potential 
modell mit elliptischer Basis (4-17) approximieren. Die Anpassung des Modells an die ex 
perimentellen Werte ist in Abb. 5.4 für die beiden Hauptrichtungen N 60° E-S 60° W 
und N30°W-S30°E dargestellt. Aus Abb. 5.4 lassen sich auch die Parameter der 
Modellfunktion entnehmen. Die Nugget-(Fehler-)Varianz (siehe 2.2.2) C Q = 1 mgal 2 ent 
spricht der Genauigkeitsgrenze, die für gravimetrische Vermessungen dieser Größenord 
nung realistisch erscheint. Die Abweichung des experimentellen Variogramms von der 
Modellfunktion für Entfernungen, die größer als 30 km sind, kann mehrere Ursachen 
haben. Zwei davon sind: 
1. Schätzvarianz der Werte des Variogramms bedingt durch die Tatsache, daß nur 
eine endliche Anzahl von Punktepaaren zur Schätzung jedes Variogrammwertes 
zur Verfügung steht (vergl. auch 2.2.1) 
2. Quasistationarität (2.1.13), d.h. eine geringe Abweichung von der zugrundegeleg 
ten Bedingung der Stationarität 2. Ordnung, hervorgerufen durch einen leichten 
Trend in den Schweredaten, der ein Zunehmen der Werte des experimentellen 
Variogramms für große Entfernungen bewirkt 
Aus diesen Gründen wurde bei der Anpassung des analytischen Modells nur Vario- 
grammwerte im Bereich h < 30 km berücksichtigt. 
Strukturanalyse der magnetischen Anomaliedaten 
Abb. 5.6 zeigt das experimentelle Variogramm der magnetischen Anomaliedaten für die 
Richtungen N-S und E-W, die den Fluglinien der aeromagnetischen Vermessung ent 
sprechen, sowie für die Richtungen NE-SW und NW-SE. Typisch für magnetische Ano 
malien in diesen geringen Breitengraden ist das anisotrope Verhalten des Variogramms, 
d.h. der Einflußbereich in die E-W-Richtung ist am größten, in die N-S-Richtung am 
kleinsten. Für die Hauptrichtung der aeromagnetischen Befliegung (N-S) liefert das 
experimentelle Variogramm erwartungsgemäß die stabilsten Werte, während es in die 
anderen Richtungen, speziell in die E-W-Richtung eine größere Streuung aufweist. Hier 
macht sich im Variogramm besonders der mittlere E-W-Abstand der Dreierprofilfor 
mationen (ungefähr 15 km, siehe z.B. Abb. 5.12) bemerkbar. Auch ist die Schätzvarianz 
dieses Richtungs-Variogramms wegen der wesentlich geringeren Anzahl von Punktepaa 
ren erheblich höher. 
Das angepaßte Variogramm-Modell besteht aus einem Potential-Modell mit ellipti 
scher Basis (4-17). Die Parameter der Modellfunktion sind in Abb. 5.6 aufgeführt. Die 
für magnetische Felddaten relativ hohe Nugget-Varianz C 0 von ca. 100 nT 2 ist auf die 
begrenzte Genauigkeit bei der Digitalisierung der Daten (siehe 5.1.2) zurückzuführen.
	        
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