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Breite von ungefähr 250 km, aber nur eine relativ geringe Tiefe (an den Flanken ca.
200-300m, im Zentrum bis ca. 750 m). Sie wird im Westen wie im Osten durch
anstehendes Grundgebirge (Uweinat-Grundgebirgskomplex, Safsaf-Grundgebirgskomplex)
begrenzt (Schandelmeier et a!., 1987b). Basierend auf den Ergebnissen seismischer und
geoelektrischer Messungen (Behrens et al., 1984; Burkhardt et al.. 1987) sowie der
Auswertung von Bohrlochmessungen zeigte Schneider (1986), daß der Misaha-Trog als
eine Grabenstruktur zu interpretieren ist.
Die Wichtigkeit der Uweinat-Safsaf-Schwelle und des "Misaha-Grabens", insbeson
dere für die hydrogeologische Situation in SW-Ägypten, lenkte die Aufmerksamkeit auf
dieses Gebiet.
5.1.2 Herkunft und Aufbereitung der Daten
Von 1978 bis 1980 führte die "General Petroleum Company of Egypt" (GPC) eine gravi-
metrische und altimetrische Vermessung in SW-Ägypten durch (El-Barkouky et al.,
1979; siehe auch Abb. 5.1). Das Hauptziel dieser Messungen im östlichen Teil der Sahara
war eine regionale Kartierung der Grundgebirgstiefe im Hinblick auf hydrologische Unter
suchungen und Grundwasser-Voratsberechnungen.
Der Technischen Universität (TU) Berlin wurden im Jahr 1983 insgesamt ca. 3800
Original-Meßdaten gedruckt auf Computerlisten von der GPC zur Verfügung gestellt. Die
Schweredaten wurden manuell in den Zentralrechner der TU Berlin eingegeben und dort
weiter bearbeitet (Rabenhorst, 1984). Die gangkorrigierten Relativschwerewerte wurden
in das nationale ägyptische Schwerenetz NGSBN 77 (Kamel und Nakhla), das ein unter
geordnetes Netz des internationalen Schwerenetzes IGSN 71 Ist, eingehängt und nach
der Breitenreduktion mit Hilfe der internationalen Schwereformel von 1967 zu Freiluft
anomalien reduziert. Mit einer einheitlichen Dichte von 2,3 gern' 3 , die der mittleren
Dichte der Sandsteinbedeckung im Untersuchungsgebiet entspricht (El-Barkouky et al.,
1979), wurden die Bouguer-Anomalien berechnet. Wegen der äußerst geringen Höhen
unterschiede im Meßgebiet reichte die einfache Gesteinsplattenreduktion, und es konnte
auf eine Geländekorrektur verzichtet werden.
In demselben Gebiet und in der Umgebung führte die Compagnie Generale de Géo-
physigue (CGG) im Zeitraum 1976 bis 1977 eine aeromagnetische Vermessung durch
(Compagnie Genérale des Géophysique, 1977). Registriert wurde die Totalintensität in
einer Flughöhe von 1000 m. Leider waren die Daten nicht in digitaler Form sondern nur
als Karten mit Isanomalen, bezogen auf ein willkürlich gewähltes Bezugsniveau, erhältlich.
Ein Teil der Karten, die der TU Berlin 1984 zugänglich gemacht wurden, mußte daher in
mühseliger und langwieriger Arbeit digitalisiert werden. Um den Einfluß der bei der
Isoliniendarstellung verwendeten Interpolation möglichst gering zu halten, wurden die
Werte nur an den Schnittpunkten der Isanomalen mit den Fluglinien der aeromagneti-
schen Vermessung digital abgegriffen.