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An Bord fallen Ölrückstände der unterschiedlichsten Art
an: Brennstoffrückstände von den Separatoren, Brenn-
stoffverbrennungs- und Schmierölrückstände aus der Bil
ge. Vermischt mit Wasser treten Lösungen, Dispersionen,
mehr oder weniger stabile Emulsionen und Feststoffe auf.
Die derzeit vorhandenen Konzentrationsmeßsysteme können
dieser Vielfalt nicht gerecht werden. Zudem kann die Zu
sammensetzung der Rückstände in weiten Grenzen variie
ren. Färb-, Rost- und Staubpartikel können das Meßergeb
nis verfälschen. Dies verführt dazu, Messungen überhaupt
zu umgehen.
Es ist daher anzunehmen, daß der tatsächliche Gesamtein
trag, der sich daraus ergibt, daß nach dem MARPOL-
Abkommen ein Grenzwert von 100 ppm "Öl" im Lenzwasser
vorgegeben ist, wesentlich größer ist, als hier abge
schätzt worden ist.
Illegale Einleitungen
Die ökologischen Auswirkungen von unerlaubten Einträgen
durch die Schiffahrt lassen sich unmittelbar und eindeu
tig anhand verölter Seevögel und Strandverölungen nach-
weisen. Dies zeigen umfangreiche Untersuchungen in der
Deutschen Bucht, bei denen weit überwiegend Schweröl
rückstände aus dem Schiffsbetrieb gefunden worden sind.
Zur Abschätzung des Gesamteintrags aus unerlaubten Ein
leitungen aus der Schiffahrt können Ergebnisse der Über
wachung der Deutschen Bucht durch Flugzeuge, Hubschrau
ber und Schiffe herangezogen werden. In Abb. 1 sind ex
emplarisch die im Jahr 1984 durch die Flugüberwachung