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3 Winkelgeschwindigkeiten der Partialtiden
Die Winkelgeschwindigkeiten der gewünschten Partialtiden werden im Programm berechnet.
Mit der von Doodson eingeführten Argumentzahl
A (B+ 5) (C+5) • (Z)+5) (F+5) (F+ 5) (3)
bekommen die Argumente der einzelnen Glieder der Reihenentwicklung des Gezeitenpotentials
die Form
L(T) = A ■ 360 • 36525 • T+ (A+C) ■ h + (B-A) s + D p + E N’ + F q, (4)
Es sind
T = die Zeit in tropischen Jahrhunderten, gerechnet von der Epoche 1900.0 ab,
s = die mittlere Länge des Mondes,
h = die mittlere Länge der Sonne,
p = die mittlere Länge des Mondbahnperigäums,
N = -AP die mittlere Länge des Mondbahnknotens und
q = die mittlere Länge des Sonnenbahnperigäums,
(vgl. z. B. Horn [1941]).
Für die wichtigsten Partialtiden sind in den Tafeln DHI, Nr. 2276, (DHI [1967]) die Argu
mentzahlen nach Doodson angegeben. Sie werden im vorliegenden Programmsystem (Unter
programm SIGC) nach der in dieser Tafel angegebenen Seitenzahl identifiziert.
Aus (4) ergeben sich die Winkelgeschwindigkeiten zu
a(7J = ^ =A-360-36525 + (A+0-^| +(ß-A)-^ + D-^ + £--^ + F^ (5)
Die astronomischen Argumente können bekanntlich als Reihenentwicklung der Form
s = a s + b s T + c s T 2 + d s P + . . . (6)
geschrieben werden. Analoge Reihenentwicklungen gelten für h, p, A'und q.
Mit (6) kann (5) als
ct(71 « A- 360 -36525
+ (A+C) • (6/, + 2 Cu T + 3 dh T 2 )
+ (B-A) ■ (b s + 2 c s T + 3 d s T 2 )
+ D ■ (b p + 2 c p T + 3 d p T 2 )
+ E • (by + 2 Cjv- T + 3 d\- T 2 )
+ F ■ (b q + 2 c q T + 3 d q T 2 )
geschrieben werden. Die Reihen sind bei dem Glied mit T 2 abgebrochen. Die Koeffizienten sind
dem 1964 verbesserten astronomischen I. A. U. Konstantensystem entnommen:
b
c
d
h
36000° 46'
8,13''
1,089”
s
481267° 52'
59,31''
-4,08 "
0,0068"
Q
1° 43'
9,03"
1,63 "
0,012 "
N‘
1934° 8'
31,23"
-7,48 "
-0,008 "
P
4069° 2'
2,52"
-37,17 "
-0,045 "
Im Programm stehen die Winkelgeschwindigkeiten für Ausgabezwecke in der Einheit Grad/
Stunde zur Verfügung.
4 Astronomische Argumente und Korrektionen
Die astronomischen Argumente (V 0 + v) und die Korrektionen j und v werden nach dem
Verfahren, das die Grundlage für die Tafeln DHI, Nr. 2276, bildet*', im Programm berechnet
und von den Unterprogrammsystemen für die Mitte der Analyse und für den Jahresanfang
ausgegeben. Das Vorwort zu den Tafeln DHI, Nr. 2276, enthält eine kurze Beschreibung der
Methode.
Die harmonischen Konstanten H und g werden nach (1 a) mittels der Korrektionen j und v
für die Analysenmitte bestimmt, g ist auf die Zeitzone bezogen, in der die Beobachtungen
ausgedrückt sind.
*> Das Verfahren wurde von H. J. Kunze ausgearbeitet.