Skip to main content

Full text: Datenmanagement in AufMod

Die Küste, 83 AufMod (2015), 167-179 
168 
4 Zusammenfassung und Ausblick 176 
5 Schriftenverzeichnis 177 
1 Einleitung 
Mit dem Ende eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts sind Ergebnisdatensätze in 
der Regel nur sehr eingeschränkt zugänglich. Oft ist nur über einen persönlichen Kontakt 
eine Weitemutzung möglich. Einheitliche Zugangsmethoden werden kaum bereitgestellt, 
ebenso wie standardisierte Dokumentationen der Daten. 
Für Daten, die mit öffentlichen Mitteln gewonnenen wurden, gilt in vielen Fällen die 
2007 in Kraft getretene INSPIRE-Richtlinie (Infrastructure for Spatial Information in the 
European Community) (EUROPÄISCHES PARLAMENT UND RAT 2007). Diese gibt den 
technischen Rahmen für die Bereitstellung von standardisierten Metadaten und Web 
diensten vor. Sie wird auch für andere europäische Richtlinien wie die Meeresstrategie- 
Rahmenrichtlinie (MSRL) EUROPÄISCHES PARLAMENT und Rat 2008) oder die Wasser 
rahmenrichtlinie (WRRL) ( Europäisches Parlament und Rat 2000) bei der Bereit 
stellung von Datensätzen angewandt. In Deutschland wurde INSPIRE mit dem Geoda- 
tenzugangsgesetz ratifiziert (GeoZG 2012). 
Ergebnisse aus Forschungsprojekten fallen in der Regel nicht unter die INSPIRE- 
Richtlinie. Trotzdem gibt es mehrere Bestimmungen, wie auch diese Daten nach und 
nach der Öffentlichkeit zugänglich werden müssen. Das Umweltinformationsgesetz 
(UIG 2013) ermöglicht es heute schon prinzipiell jedem Bürger und Unternehmen, aus 
öffentlicher Hand erhobene Daten einzusehen und weiter zu nutzen. Damit wird dem 
Open Government-Paradigma gefolgt, demzufolge ein offener, vernetzter und bürgerori 
entierter Staat geschaffen werden soll (SCHLIESKY 2006). In den USA und anderen Län 
dern werden vergleichbare Bestrebungen mit Initiativen wie data.gov oder data.gov.uk 
schon seit einiger Zeit betrieben. Gleichzeitig wird unter dem Begriff eGovemment die 
Verlagerung von Dienstleistungen des Staates auf digitale Wege angestrebt, um die Ver 
waltung schneller und effizienter zu gestalten (EGovG 2013). Gründe für die Schaffung 
von Transparenz gegenüber dem Bürger sind beispielsweise kontrovers diskutierte The 
men wie die Fahrrinnenanpassung der Elbe oder eine verbesserte Wiederverwertung von 
Daten in Forschung und Wirtschaft und die damit verbundene Schaffung von Mehrwert. 
Dieser Paradigmenwechsel auf internationaler und nationaler Ebene, weg von „grund 
sätzlichen geheimen“ zu „grundsätzlich offenen“ aus öffentlichen Geldern geschaffenen 
Daten, birgt mitunter noch Klärungsbedarf. Offene Fragen liegen unter anderem in den 
Bereichen Qualitätssicherung, Lizensierung, Haftung oder der technischen Umsetzung in 
Form von Standardisierung von Methoden und Formaten vor. 
Somit ist anzunehmen, dass eine Veröffentlichung von Forschungsergebnissen zu 
nehmend Teil von Genehmigungsbedingungen für F&E-Projekten sein wird. Dies war 
bei der Ausschreibung für das BMBF-geförderte Projekt AufMod durch das KFKI der 
Fall, welches im Folgenden beschrieben werden soll. Ergebnisse dieses interdisziplinären 
Projekts waren unter anderem Kennwerte aus hydrodynamischen Simulationen oder se- 
dimentologische und morphologische Messdaten und daraus abgeleitete Produkte. Zeit 
lich nahezu parallel wurde die Marine Dateninfrastruktur Deutschland (MDI-DE) ins 
Leben gerufen. In der MDI-DE wurden die technologischen Grundlagen konform zu 
Standards des ISO für Metadaten, des OpenGeospatial Consortiums (OGC) für
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.