Strömung
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3.2.3 Zirkulationsstatistik Deutsche Bucht
In diesem Abschnitt werden Ergebnisse der Klassifizierung der Oberflächenzirkulation in der
Deutschen Bucht für die Jahre 2008-2011 präsentiert. Die Klassifizierung der Strömungs
verhältnisse dokumentiert in kompakter Form die täglichen Strömungszustände und deren
zeitliche Entwicklung und ist ähnlich motiviert wie diejenige der Wetterlagen über der Nordsee
(vgl. Abbildungen 2-2 bis 2-8). Der Zusammenhang zwischen Wetterlagen uns Strömungen
wurde in LOEWE (2009) erörtert. Gemeinsam können Wetterlagen- und Strömungskalender
bei der Interpretation besonderer Ereignisse in der Meeresumwelt von Nutzen sein.
3.2.3.1 Daten, Methodik und Überblick
Die Klassifizierung der täglichen Reststrommuster
basiert auf den simulierten Strömungsfeldern des
operationeilen Strömungsmodell BSHcmod Ver
sion 4 für die oberste Modellschicht (0-8 m) im Gebiet
zwischen 53°15’-55°30’ N und 6°30’-9°00’ E. Die
häufigsten Muster sind der zyklonale Typ (C, -45%)
mit deutlichem Einstrom am südwestlichen Rand
und Ausstrom am nördlichen und nordwestlichem
Rand, der entgegengesetzt gerichtete antizyklonale
Typ (A, -13%) und ein variables Muster (V, -24%),
das keinem definierten Muster zugeordnet werden
kann. Die sechs direktionale Muster mit nach N, S,
W, E, NW oder SE gerichteter Strömung sind von un
tergeordneter Bedeutung und werden für die saiso
nale Statistik im Richtungstyp DIR zusammengefasst (DIR = E+W+N+S+NW+SE). Aufgrund
der geographischen Orientierung der Küstenlinie treten keine nach SW oder und NE gerich
teten Strömungen auf.
Die zeitlichen Abfolgen der Zirkulationsmuster sind in der Tabelle 3-1 in Kalenderform wieder
gegeben, Tabelle 3-2 zeigt die Häufigkeiten der wichtigsten Zirkulationsmuster für die Jahre
2000-2011. Saisonale und jährliche Häufigkeiten der Zirkulationsmuster für die hier disku
tierten Jahre sind zusammen mit den empirischen Verteilungen für den Zeitraum 2000-2009
in Abbildung 3-15 wiedergegeben. Diese Darstellungen geben nicht nur Aufschluss über die
zwischenjährliche Variabilität eines Musters innerhalb einer Jahreszeit, sondern auch über
die Umverteilung der Zirkulationsmuster von Saison zu Saison innerhalb eines bestimmten
Jahres.