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Full text: 54: Nordseezustand 2008-2011

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Vorwort 
Vorwort 
Jeder, der an einem stürmischen Tag auf die 
Nordsee blickt, kann sich der Faszination der 
scheinbar ungestörten Naturgewalten kaum 
entziehen. Aktuelle Seekarten zeigen jedoch, 
dass die Nordsee längst nicht mehr nur ein 
Lebens-, Erholungs- und Naturraum ist, sie 
ist auch ein intensiv genutzter Wirtschafts 
raum. Und die Nutzungen nehmen zu. Damit 
wächst die Notwendigkeit, die Nutzungs- und 
Schutzinteressen für die Nordsee sorgfäl 
tig gegeneinander abzuwägen, was nur auf 
der Basis gesicherter Kenntnisse über den 
Zustand der Nordsee möglich ist. 
Im vorliegenden Nordsee-Zustandsbericht wird der atmosphärische, ozeano- 
graphische und chemische Zustand der Nordsee in den Jahren 2008 bis 2011 
dokumentiert. 
Eine überwiegend schwache atmosphärische Westzirkulation und lang 
lebige Stagnationsperioden führten nicht selten zu extremen Anomalien 
vieler meteorologischer und ozeanographischer Variablen. Diese ereigneten 
sich zwar vor dem Hintergrund natürlicher Schwankungen, sind aber in der 
beobachteten Qualität ohne den anthropogenen Treibhauseffekt kaum mehr 
erklärbar. So war das Jahr 2008 für die Nordsee das fünftwärmste seit 1971. 
Der Gesamt-Salzinhalt war im Jahr 2011 der niedrigste seit 2001. 
Während sich die Nährstoffsituation in der Deutschen Bucht gegenüber der 
jenigen der Vorjahre kaum verändert hat, und die Konzentration der Stickstoff 
verbindungen in den Küstengewässern immer noch hoch ist, ging die Konzen 
tration der klassischen Pestizide von 1989 bis 2011 weiter zurück. Bei neuen 
Substanzklassen wie perfluorierte Tenside war ein Anstieg der Konzentrationen 
zu beobachten. Auswirkungen des Reaktorunfalls von Fukushima auf die unter 
suchten Radionuklidkonzentrationen wurden nicht festgestellt. 
Eine Balance zwischen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Nord 
see zu finden und langfristig sicherzustellen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, 
die nur gemeinsam gelingen kann. Das BSH unterstützt diesen permanenten 
Prozess durch Messprogramme und qualitätsgesicherte Daten und Informa 
tionen. Dabei nehmen die langen Zeitreihen eine besondere Stellung ein. Nur 
mit ihnen ist es möglich, aktuelle Befunde richtig einzuordnen und zu bewerten. 
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre. 
Monika Breuch-Moritz 
Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie
	        
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