Skip to main content

Full text: 54: Nordseezustand 2008-2011

250 
Chemie 
Unter den Matrixelementen fällt der hohe Eisenwert im ehemaligen Dünnsäureverklappungs 
gebiet (Ti) nordwestlich von Helgoland auf. Erhöhte Eisengehalte, aber auch relativ hohe 
Arsen-, Zink- und Bleigehalte, werden in diesem Gebiet seit Jahren regelmäßig beobachtet. 
Nach heutigem Kenntnisstand ist hierfür die Verklappung von Dünnsäure aus der Titandioxid 
produktion verantwortlich. Sie wurde in dieser Region 1989 eingestellt (BSH 1991), ist in der 
Zusammensetzung des Sedimentes aber immer noch deutlich sichtbar. 
Vor allem die Elemente Kupfer, Cadmium und Nickel bewegen sich in den meisten Regionen 
der deutschen AWZ bei niedrigen Gehalten oder im Bereich der Hintergrundkonzentrationen 
(für Nickel liegen nur OSPAR Hintergrundwerte (BC und BAC) zur Bewertung vor). Alle Schwer 
metalle zeigen in Küstennähe erhöhte Gehalte, entlang der ostfriesischen Inseln weniger aus 
geprägt als entlang der nordfriesischen Küste. Durchweg wurden im Bereich der Weißen Bank 
(WB) niedrige Metallgehalte gemessen, nur die Quecksilber- und Cadmium-Gehalte nehmen 
demgegenüber zur zentralen Nordsee hin (TE) weiter ab. Diese sehr deutlichen Gradienten, 
mit erhöhten Gehalten in Küstennähe und sehr niedrigen Gehalten in der zentralen Nordsee, 
deuten auf eine dominierende Rolle der Süßwasserzuflüsse als Quelle der Metallbelastung 
hin. Dagegen zeigt vor allem Blei in der zentralen Nordsee ebenfalls deutlich erhöhte Gehalte, 
die sogar über denen der an küstennahen Stationen gemessenen liegen. Dieser Punkt wird 
im folgenden Kapitel4.4.4.3 noch einmal aufgegriffen. Nickel zeigt in der Deutschen Bucht nur 
sehr schwach ausgeprägte Gradienten in der Feinkornfraktion des Oberflächensediments. 
Seine räumliche Struktur lässt kaum Rückschlüsse auf Belastungsschwerpunkte zu. 
4.4.4.3 Langzeitliche Entwicklung der Metallbelastung des Feinkornanteils im Oberflä 
chensediment 
Untersuchungen der Feinkornfraktion im Oberflächensediment werden an einzelnen Statio 
nen bereits seit Mitte der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts durchgeführt. Da 
bei blieben die Bestimmungsmethoden weitgehend unverändert. Abbildung 4-71 fasst die 
Zeitreihen der Messungen in zwei Trendregionen zusammen. Es handelt sich einerseits um die 
schlickigen Stationen im Klärschlammgebiet SO Helgolands (KS) im äußeren Elbe-Ästuar, die 
u. a. deutlich erhöhte Quecksilberkontaminationen aufweist. Andererseits sind in den unteren 
sechs Einzelgrafiken Zeitreihen aus dem eher gering belasteten Gebiet im Bereich der Weißen 
Bank zusammengefasst (vergleiche auch Abbildung 4-70 links). Die einzelnen Zeitreihen sind 
aus jährlich in Boxsymbolen zusammengefassten Verteilungsstatistiken zusammengesetzt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.