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Chemie
Bei allen Untersuchungen zeigte sich, dass PFOA meist die Substanz mit der höchsten Kon
zentration war, gefolgt von PFOS und PFBS; die übrigen PFC wurden stets in deutlich gerin
geren Konzentrationen beobachtet. Die PFOA-, PFBS- und PFOS-Konzentrationen lagen im
Meerwasser in einem ähnlichen Bereich wie viele klassische Schadstoffe (HCH, PAFI, Herbi
zide); im Vergleich zu lipophilen chlorierten Kohlenwasserstoffen (HOB, DDT, PCB) waren die
Konzentrationen sogar erheblich höher.
—•—Süßwasser-
Anteil
-A-PFDA
—•— PFHPA
—•—PFHXA
PFHXS
-*-PFNA
-SS-PFOA
—«-PFOS-1
-■-PFOSA-1
Abbildung 4-62: PFC-Konzentrationen in der Deutschen Bucht als %-Anteil der Stade Konzentrationen
im Mai 2011.
Figure 4-62: Concentrations of PFC as % of concentration of Stade in May 2011.
4.3.6.3 Zeitliche Trends
Obwohl die Messungen erst in den Jahren 2003 bis 2005 begannen, ist eine erste Unter
suchung zeitlicher Trends möglich. Die Entwicklung der Konzentrationen von PFOA und
PFOS ist in Abbildung 4-63 exemplarisch an drei Stationen der Deutschen Bucht und Stade
gezeigt. Auf der Elbe-Station bei Stade sind nicht nur die höchsten Konzentrationen (PFOA:
3,2-10,3 ng/L; PFOS: 2,3-8,2 ng/L) sondern auch die höchsten Schwankungen zu beobach
ten. Trotzdem ist ein deutlicher Rückgang in dem Zeitraum von 2005 bis 2011 festzustellen;
PFOA sinkt von ca. 9 ng/L auf unter 4 ng/L (Reduktion um 67 %), während PFOS von 8 ng/l
auf 3 ng/L sinkt (Reduktion um 62 %). Auf der Station „EIDER“ (mittlerer Salzgehalt: 29) sind
die Schwankungen interessanterweise deutlich geringer als in der Elbe, so dass die auch hier
zu beobachtenden abnehmenden Trends deutlicher erkennbar sind. PFOA nimmt von 4 ng/L
auf 1,3 ng/L ab (67 %) und PFOS von 1,7 ng/L auf 1 ng/L (41 %). Die zeitlichen Verläufe sind
sehr ähnlich: die Abnahmen sind von 2005 bis etwa 2008 am stärksten und gehen in den drei
Folgejahren in eine Stagnationsphase über.