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Chemie
Die räumliche Verteilung der CKW-Konzentrationen in der Deutschen Bucht ist anhand von
HCH, HCB, CB153 und DDD exemplarisch für Mai 2010 in Abbildung 4-41 wiedergegeben.
Die auf Trockenmasse bezogenen Konzentrationsverteilungen sind in Abbildung 4-41 oben,
die auf TOC bezogenen in Abbildung 4-41 unten dargestellt. Alle drei Schadstoffgruppen zei
gen gleiche Belastungsschwerpunkte. Diese Schwerpunkte fallen mit dem räumlichen Muster
der TOC-Gehaltsverteilung zusammen (Abbildung 4-30).
Die höchsten auf Trockenmasse bezogenen Schadstoffkonzentrationen wurden auf der
schlickreichen Station >SSL<, >KS11< sowie den benachbarten Stationen >KS8<, >HESE< und
>HPAE3< in der inneren Deutschen Bucht festgestellt. Die Konzentrationen der Leitkompo
nenten DDD, HCB und CB153 erreichten auf >KS11< im Mai 2010 Werte von 1,38 pg/kg TM,
0,48 pg/kg TM und 1,28 pg/kg TM. Etwas geringere Werte wurden auf der Station >EIDER<
beobachtet. Ein weiterer Schwerpunkt lag im Gebiet der Stationen >UE20<, >WB5< und >WB1<,
wo das Sediment ebenfalls einen relativ hohen Feinkornanteil aufweist; auf Station >WB5< er
gaben sich für DDD: 0,10 pg/kg, HCB: 0,02 pg/kg und CB153: 0,06 pg/kg TM. Die Sedimente
der anderen Stationen sind sehr sandig; die sehr geringen Schadstoffkonzentrationen lagen
hier in der Nähe der Bestimmungsgrenzen (<0,01 bis 0,04 pg/kg TM).
Bei Normierung der Schadstoffkonzentrationen auf den TOC-Gehalt ergibt sich eine deutliche
Nivellierung der oben geschilderten Konzentrationsunterschiede (Abbildung 4-41, unten). Ma-
ximum-zu-Minimum-Verhältnisse reduzieren sich dabei von >300 auf <20. Die niedrigsten
Konzentrationen wurden auf den meisten Stationen für HCH, gefolgt von HCB gefunden.
CB153 lag meist in leicht höheren Konzentrationen als DDD vor.
Abbildung 4-42 gibt anhand von CB153 und DDD die Variationsbreiten während des Unter
suchungszeitraums an den einzelnen Stationen wieder und zeigt nochmals die großen
Konzentrationsunterschiede an den einzelnen Stationen auf.
Station Station
Abbildung 4-42: Konzentrationsverteilung der chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW) in Sedimenten der
Deutschen Bucht für den Zeitraum 2008 bis 2011.
Figure 4-42: Concentration of chlorinated hydrocarbons (CKW) in Sediments of the German Bight from
2008-2011.
Zeitliche Tendenzen sind bisher für keinen der Stoffe auf keiner Station erkennbar. Gründe
hierfür sind die hohen Variabilitäten der Konzentrationen. Auch die Normierung der Konzentra
tionen auf den TOC-Gehalt führte zu keiner spürbaren Reduktion der hohen Schwankungen.