172
Chemie
Durch die bis nördlich der Shetlandinseln ausgedehnte Gesamtaufnahme im Sommer 2010
wird deutlich, dass über das Atlantikwasser hohe Silikatkonzentrationen (bis 13,3 pmol/L
zwischen 62° und 63° Breitengrad) eingetragen werden. Vor der ostfriesischen Küste liegen
in diesem Sommer die Silikatwerte unter der Nachweisgrenze (<0,3 pmol/L), während im
Elbeeinstrom Konzentrationen bis 7,1 pmol/L gemessen werden (2008: 2,1 pmol/L; 2007:
4,5 pmol/L).
4.2.4 Nährstoffveränderungen in der Deutschen Bucht
4.2.4.1 Zeitlich hochaufgelöste Messungen an der BSH-Messnetzstation UFS Deutsche
Bucht
An der BSH-Messnetzstation UFS DB (Unbemanntes Feuerschiff Deutsche Bucht) wurden
im Jahr 2010 und 2011 zeitlich hochaufgelöste Nährstoffmessungen durchgeführt. Abbil
dung 4-19 zeigt die Jahresgänge von Nitrat, Phosphat und Silikat parallel zum Salzgehalt
im Jahr 2011.
Die Nitratkonzentrationen sind im Frühjahr erwartungsmäßig hoch, da die Remineralisierungs-
vorgänge abgeschlossen und die Nährstoffe der Wassersäule wieder zugeführt sind. Mit der
Frühjahrsplanktonblüte werden sowohl Nitrat, Phosphat als auch Silikat aus der Wassersäule
aufgezehrt. Während die Silikat- und Phosphatkonzentrationen schnell abnehmen und für
das Wachstum der Diatomeen (Kieselalgen) zum limitierenden Faktor werden, ist Nitrat noch
in geringen Konzentrationen verfügbar. Im August/September ist in der Wassersäule wieder
eine langsame Zunahme der Phosphatkonzentrationen zu messen, während Nitrat zum limi
tierenden Faktor wird. Auch die in den Kieselalgenschalen eingelagerten Silikate werden in
den Wintermonaten langsam remineralisiert und stehen im kommenden Frühjahr wieder zur
Verfügung.