Salzgehalt
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Die Süßwassereinträge der Elbe haben einen deutlichen Einfluss auf die Salzgehaltsvertei
lung der Deutschen Bucht und damit auch auf das Seegebiet um Helgoland, das im Mittel in
der Hauptachse des Elbeausstroms liegt. Dies bewirkt in der Regel eine inverse Korrelation
zwischen dem Salzgehalt und der Abflussmenge der Elbe. Die räumliche Ausdehnung der
Elbfahne ist jedoch auch von den dynamischen Veränderungen durch Gezeitenströme und
wechselnde großräumige Reststrommuster abhängig. Ostwestverlagerungen der Frontalzone
zwischen Elbfahne und Nordseewasser sind dabei mit sprunghaften Salzgehaltsänderungen
(River Plume Fronten) verbunden, wie sie bei Helgoland seit 1873 beobachtet werden.
Die in Abbildung 3-45 gemeinsam mit der Monatsklimatologie des Zeitraums 1971-2000 dar
gestellten jahreszeitlichen Entwicklungen des Oberflächensalzgehalts bei Helgoland Reede
basieren auf werktäglichen Messungen, die freundlicherweise von der zum Alfred-Wegener-
Institut (AWI) gehörenden Biologischen Anstalt Helgoland bereitgestellt wurden 3 . Die we
sentlichen Signale finden sich auch in den Salzgehaltsdaten der MARNET-Station „Deutsche
Bucht“ wieder (6 m Messtiefe), auch wenn diese Daten zum Teil erhebliche Lücken aufweisen.
Das deutlichste Signal findet sich während einer Phase zum Teil signifikant erhöhter Elbe
abflüsse von August 2010 bis Februar 2011. Hier reagiert der Salzgehalt bei Helgoland mit
einem Abfall der sein Maximum im Dezember 2010 und Januar 2011 hat und bis zum Februar
2011 anhält.
3 (WILTSHIRE und MANLY 2004, FRANKE ET AL. 2004, PANGAEA 2004)