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Full text: 54: Nordseezustand 2008-2011

Temperatur 
113 
Bucht belegt deren parallele Entwicklung (LOEWE et al. 2013), so dass die in (Kap. 2.2.2ff.) 
ausgeführten Kausalzusammenhänge mit den atmosphärischen Rahmenbedingungen sinn 
gemäß weiter gelten. 
Für die nachfolgende chronologische Darstellung besonderer Zustände und Entwicklungen 
wird auf eine Wiederholung dieser Zusammenhänge weitgehend verzichtet. 
3.5.2.2 2008 
In den sturmreichen und milden Wintermonaten (Kap. 2.2.2ff.) lag die Nordseetemperatur 
mit 7.0 °C um 1.0 K über dem Klimanormal des 1. Quartals (Abbildung 3-19). Die stärksten 
Abweichungen von oft über 2 K traten in den SE-lichen Seegebieten ein (Abbildung 3-20). 
Nicht nur für die Nordsee, sondern auch für die Deutsche Bucht waren die Winter 2008 und 
2002 die fünftwärmsten seit 1969; die deutsche Nordseeküste blieb dabei nahezu eisfrei (vgl. 
Kap. 3.5.4). 
Die sonnige, zeitweise sommerliche Maiwitterung beschleunigte die jahreszeitliche Erwär 
mung der Gewässer. Die Temperatur der Nordsee stieg auf 10.8 °C an, lag damit um 1.7 K 
über dem klimatologischen Monatsmittel und verfehlte die Rekordtemperatur vom Mai 1990 
(10.8 °C) nur knapp. In der zentralen Nordsee überstiegen die Anomalien 2 K, W-lich der nord 
friesischen Küste sogar 3 K (Abbildung 3-20). 
Infolge des gehäuften Auftretens zyklonaler Wetterlagen und der damit einhergehenden un 
beständigen Witterung schwächte sich die nordseeweite Warmanomalie zunächst bis Juli auf 
0.6 K ab, verstärkte sich jedoch anschließend, insbesondere unter dem Einfluss eines persi 
stenten Skandinavienhochs, auf 1.3 K. Die höchsten Abweichungen traten in NE-lichen See 
gebieten ein; über der Norwegischen Rinne übertrafen sie im August 2.5 K (Abbildung 3-20). 
Die Nordseetemperatur fiel im Sommerquartal nach Rang 4 im Frühjahr auf Rang 9 zurück. 
In den Flerbstmonaten wurde der Wärmeüberschuss schrittweise abgebaut, so dass die 
Nordseetemperatur im Dezember bei 8.0 °C fast mit dem Klimamittel (7.9 °C) übereinstimmte. 
Entsprechend belegte die Temperatur für das 4. Quartal mit 10.2 °C (0.4 K) einen mittleren 
Rang (19) im 45-jährigen Zeitraum 1969-2013. 
Das Jahr 2008 (Dez. bis Nov.) war gemeinsam mit 2004 für die Nordsee das fünftwärmste. Mit 
10.8 °C (0.9 K) wurde das Mittel der Basisperiode 1971-1993 um 2 StdAbw übertroffen, das 
bereits 3mal (2002, 2006 & 2007) erreichte Rekordniveau von 11.0 °C nur wenig unterschritten 
(Abbildung 3-24). 
3.5.2.3 2009 
Nach der bereits im Dezember 2008 abgeschlossenen Normalisierung verharrten die Winter 
temperaturen bei einer hinsichtlich Muster und Intensität normalen SW-lichen Anströmung 
auf ungewohnt normalem Niveau (Abbildung 3-21). Das Quartalsmittel von 6.1 °C (0.1 K) ent 
sprach fast dem Klimanormal und belegte Rang 23 im 45-jährigen Analysezeitraum. 
Als Folge einer persistenten Omegablockierung mit Zentrum über dem Baltikum (Kapitel2.2.3) 
kam es im April zu einer drastischen Erwärmung der Nordsee um 1.5 K. Dieser zweitstärkste 
Anstieg von März auf April war in gleicher Flöhe bereits 1987 aufgetreten, sollte sich 2010 
wiederholen und 2011 (2.0 K) sogar übertroffen werden. Die weitere Temperaturentwicklung 
im Frühjahr vollzog sich auf einem gegenüber der Klimatologie um 0.9 K erhöhten Niveau 
(Abbildung 3-19\ Abbildung 3-21). Mit 10.1 °C belegte das Quartalsmittel den 8. Rang.
	        
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