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Full text: 55: 20 Jahre Monitoring organischer Schadstoffe in Sedimenten der Deutschen Bucht

Zusammenfassung 
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5 Zusammenfassung 
Anhand langjähriger Monitoringdaten organischer Schadstoffe wird die Belas 
tungssituation In den Sedimenten der Nordsee dargestellt. Die wesentlichen 
Faktoren, die die Schadstoffverteilung Im Sediment bestimmen, sind: 
1. Sedimenteigenschaften, wie der TOC-Gehalt 
2. physlko-chemlsche Eigenschaften der Schadstoffe 
3. Eintragspfad und -quellen 
Aufgrund der großen Bindungsaffinität zwischen organischen Kohlenstoffver 
bindungen (TOC) und unpolaren Schadstoffen Ist die räumliche Schadstoffver 
teilung stark durch den TOC-Gehalt Im Sediment bestimmt. Dadurch werden 
die Gebiete mit hohen TOC-Gehalten, die parallel auch einen hohen Feinkorn 
anteil aufweisen, gleichzeitig zu Gebieten mit hohen Schadstoffgehalten; dies 
sind die Gebiete der zentralen DB um die „Weiße Bank“ (WB-Statlonen), die 
Stationen Im Elbe-Ästuar, Insbesondere wo Klärschlamm aus Hamburg ver- 
klappt worden Ist (KS-Statlonen) und eine Station vor Sylt (SSL). Während die 
erhöhten Schadstoff-Gehalte In den Sedimenten der Elbnahen Stationen auch 
auf direkte Schadstoff-Einträge aus der Elbe zurückgeführt werden können, 
zeigen die Stationen vor Sylt sehr deutlich den dominierenden Einfluss des 
TOC-Gehaltes auf: die Stationen L1 und SSL weisen trotz räumlicher Nähe und 
somit ähnlicher Schadstoffquellen sehr unterschiedliche Schadstoffkonzentra 
tionen auf. Der Unterschied Ist durch Schlickanreicherung bedingt, die bei der 
Station SSL nach der Sandentnahme erfolgte, was wiederum zu einer vielfach 
höheren Schadstoffkonzentrationen geführt hat. Bel Bezug auf den TOC 
nivellieren sich die höheren Schadstoffkonzentrationen und liegen Im gleichen 
Konzentrationsbereich. Die Stationen Im Gebiet der „Weißen Bank“ weisen eine 
bemerkenswerte Anreicherung an PAK Im Vergleich zu den übrigen Schadstof 
fen auf, deren Ursache noch nicht eindeutig erklärt werden kann, denkbar wäre 
z. B. ein Einfluss durch die Schifffahrt oder von Öl-Förderplattformen. Allerdings 
bilden sedlmentlerte Partikel aus Verbrennungsrückständen die Hauptquelle 
der PAK In der Deutschen Bucht. 
Die Zeitreihenanalysen zeigen, dass Konzentrationsänderungen der hier unter 
suchten „klassischen“ Schadstoffe Im Untersuchungszeltraum (1994 bis 2013) 
bei hoher Variabilität meist sehr gering waren. Besonders hoch war die Variabili 
tät der PAK Daten, sodass ein Trend für diese Substanzgruppe nicht feststellbar 
Ist. Nur für Llndan (g-HCH) wurde eine signifikante Abnahme der Konzentration 
bis In die Größenordnung des Hintergrundwertes In der Deutschen Bucht beob 
achtet. Eine Änderung der Konzentration ließ sich zudem bei lokalen Eintrags 
pfaden, wie z. B. der Ausbringung von Baggergut aus dem Hamburger Hafen, 
beobachten. In dem Gebiet der Baggergutverbringung (HPAE3) wurde ein 
temporärer Belastungsschwerpunkt ermittelt, wobei sich die lokale Belastung
	        
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