Zusammenfassung
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Anhand langjähriger Monitoringdaten organischer Schadstoffe wird die Belas
tungssituation In den Sedimenten der Nordsee dargestellt. Die wesentlichen
Faktoren, die die Schadstoffverteilung Im Sediment bestimmen, sind:
1. Sedimenteigenschaften, wie der TOC-Gehalt
2. physlko-chemlsche Eigenschaften der Schadstoffe
3. Eintragspfad und -quellen
Aufgrund der großen Bindungsaffinität zwischen organischen Kohlenstoffver
bindungen (TOC) und unpolaren Schadstoffen Ist die räumliche Schadstoffver
teilung stark durch den TOC-Gehalt Im Sediment bestimmt. Dadurch werden
die Gebiete mit hohen TOC-Gehalten, die parallel auch einen hohen Feinkorn
anteil aufweisen, gleichzeitig zu Gebieten mit hohen Schadstoffgehalten; dies
sind die Gebiete der zentralen DB um die „Weiße Bank“ (WB-Statlonen), die
Stationen Im Elbe-Ästuar, Insbesondere wo Klärschlamm aus Hamburg ver-
klappt worden Ist (KS-Statlonen) und eine Station vor Sylt (SSL). Während die
erhöhten Schadstoff-Gehalte In den Sedimenten der Elbnahen Stationen auch
auf direkte Schadstoff-Einträge aus der Elbe zurückgeführt werden können,
zeigen die Stationen vor Sylt sehr deutlich den dominierenden Einfluss des
TOC-Gehaltes auf: die Stationen L1 und SSL weisen trotz räumlicher Nähe und
somit ähnlicher Schadstoffquellen sehr unterschiedliche Schadstoffkonzentra
tionen auf. Der Unterschied Ist durch Schlickanreicherung bedingt, die bei der
Station SSL nach der Sandentnahme erfolgte, was wiederum zu einer vielfach
höheren Schadstoffkonzentrationen geführt hat. Bel Bezug auf den TOC
nivellieren sich die höheren Schadstoffkonzentrationen und liegen Im gleichen
Konzentrationsbereich. Die Stationen Im Gebiet der „Weißen Bank“ weisen eine
bemerkenswerte Anreicherung an PAK Im Vergleich zu den übrigen Schadstof
fen auf, deren Ursache noch nicht eindeutig erklärt werden kann, denkbar wäre
z. B. ein Einfluss durch die Schifffahrt oder von Öl-Förderplattformen. Allerdings
bilden sedlmentlerte Partikel aus Verbrennungsrückständen die Hauptquelle
der PAK In der Deutschen Bucht.
Die Zeitreihenanalysen zeigen, dass Konzentrationsänderungen der hier unter
suchten „klassischen“ Schadstoffe Im Untersuchungszeltraum (1994 bis 2013)
bei hoher Variabilität meist sehr gering waren. Besonders hoch war die Variabili
tät der PAK Daten, sodass ein Trend für diese Substanzgruppe nicht feststellbar
Ist. Nur für Llndan (g-HCH) wurde eine signifikante Abnahme der Konzentration
bis In die Größenordnung des Hintergrundwertes In der Deutschen Bucht beob
achtet. Eine Änderung der Konzentration ließ sich zudem bei lokalen Eintrags
pfaden, wie z. B. der Ausbringung von Baggergut aus dem Hamburger Hafen,
beobachten. In dem Gebiet der Baggergutverbringung (HPAE3) wurde ein
temporärer Belastungsschwerpunkt ermittelt, wobei sich die lokale Belastung