Vergleich mit Nordsee, Ostsee und Nordmeer
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Analyse der Schadstoff-Muster anhand von Cluster-Analysen
Mittels Cluster-Analyse wird Im Anhang A2 explizit untersucht, Inwieweit regio
nal bestimmte Schadstoff-Muster auftreten, anhand derer eventuell Gebiete
klassifiziert oder Eintragswege erklärt werden können.
Aufgrund der sehr Inhomogenen Werteverteilung der Schadstoff-Konzentra
tionen (s. Kap. 3) Ist die direkte Cluster-Analyse schwierig und führt zunächst
nur zu Gruppierungen mit einer geringen Anzahl hoher Werte und einer Gruppe
mit niedrigen Werten (95% der Werte), aber wenig weiterer Strukturierung. Ein
besseres Ergebnis erzielt man durch Normierung der Konzentrationen auf den
jeweils größten Wert einer Probe und anschließender Cluster-Analyse.
Die In Abb. A9 dargestellten Centroide der beiden so erhaltenen, etwa gleich
großen Cluster zeigen deutliche Unterschiede In den Komponenten-Mustern
der beiden Gruppen. In Cluster 2 befinden sich hauptsächlich die Proben aus
den Stationen der Inneren Deutschen Bucht (KS8, KS11, HPAE3, HESE, BL4,
EIDER), während Cluster 1 die küstenfernen Stationen der Weißen Bank und
der Nordsee und des Skagerrak enthält. Ein signifikanter Unterschied Ist
zunächst bei den PAK zu finden: FLU und PYR nehmen zu Cluster 1 hin deut
lich ab. Wahrscheinlich werden sie durch die Elbe verstärkt In die Deutsche
Bucht eingetragen. Der auffallendste Unterschied liegt aber In den höheren
CKW-Werten von Cluster 2, was klar auf einen besonderen Eintrag und eine
besondere Belastung dieses Gebietes durch CKW hinweist. (Bel der Darstel
lung Ist zu beachten, dass die CKW-Werte mit 100 multipliziert wurden; die
CKW-Konzentratlonen sind also real 100-mal kleiner als die PAK-Werte!)
Gründe für die relativ höheren CKW Werte In Cluster 2 findet man zum einen In
der historischen Belastung des Klärschlammverklappungsgebietes (KS-Statlo-
nen), In den jüngeren Sedimentverklappungen auf HPAE3 und Im Elbe-Einfluss.