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Full text: 55: 20 Jahre Monitoring organischer Schadstoffe in Sedimenten der Deutschen Bucht

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Einleitung 
Tafel B. 
Polyzyklische 
aromatische 
Kohlenwasser 
stoffe (PAK) 
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, engl. PAHs) sind organische 
Verbindungen, die aus zwei oder mehreren kondensierten, aromatischen Ringen 
bestehen. 
PAK sind als natürliche Bestandteile im Steinkohlenteer und im Erdöl vorhanden und 
entstehen zudem bei allen unvollständigen Verbrennungsprozessen von organischem 
Material, wie fossiler Brennstoffe. Sie zählen zudem zu den am weitesten verbreiteten 
organischen Schadstoffen in der marinen Umwelt und gelangen durch Offshore 
Aktivitäten, betriebsbedingte oder versehentliche Ölverschmutzungen der Schifffahrt, 
durch Flusseinträge und über die Atmosphäre ins Meer. Vor allem der atmosphärische 
Langstreckentransport ist ein wichtiger Eintragspfad der PAK. Sie sind somit ubiquitär 
vorhanden und auch mengenmäßig wohl die bedeutendste Schadstoffklasse überhaupt. 
PAK sind toxisch, hydrophob und zeigen eine hohe Affinität zu festen Oberflächen, 
wodurch sie sich bevorzugt in Fettgeweben von Biota, an Schwebstoffen und 
Sedimenten stark anreichern. Neben der negativen Beeinflussung der Reproduktion und 
der Beeinträchtigung des Immunsystems, lösen einige PAK auch Krebserkrankungen 
aus. Besonders betroffen sind die höheren Organismen des Nahrungsnetzes, vor allem 
fischfressende Vögel und marine Säugetiere. 
Von den hunderten PAK, die bisher in der Umwelt nachgewiesen wurden, wird nur eine 
begrenzte Auswahl für Überwachungsuntersuchungen herangezogen. Das BSFI 
untersucht routinemäßig eine Auswahl an 15 typischen PAK im Sediment, die auch die 
von der OSPAR betrachteten 6 PAK einschließt. Fluoranthen lässt sich sehr gut 
quantitativ mit herkömmlichen analytischen Methoden bestimmen und wurde in der 
Umwelt in relativ hohen Konzentrationen gefunden. Benz-a-Pyren ist eine der 
toxikologisch relevantesten PAK Benz-ghi-Perylen und Phenanthren sind für die höher 
bzw. niedriger kondensierten PAK repräsentativ und eignen sich für die Untersuchung 
des Verhaltens von PAK in der Umwelt. Phenanthren und Anthracen eignen sich für die 
Ermittlung von Unterschieden der PAKs aus pyrogenem oder petrogenem Ursprung.
	        
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