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Einleitung
Tafel B.
Polyzyklische
aromatische
Kohlenwasser
stoffe (PAK)
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK, engl. PAHs) sind organische
Verbindungen, die aus zwei oder mehreren kondensierten, aromatischen Ringen
bestehen.
PAK sind als natürliche Bestandteile im Steinkohlenteer und im Erdöl vorhanden und
entstehen zudem bei allen unvollständigen Verbrennungsprozessen von organischem
Material, wie fossiler Brennstoffe. Sie zählen zudem zu den am weitesten verbreiteten
organischen Schadstoffen in der marinen Umwelt und gelangen durch Offshore
Aktivitäten, betriebsbedingte oder versehentliche Ölverschmutzungen der Schifffahrt,
durch Flusseinträge und über die Atmosphäre ins Meer. Vor allem der atmosphärische
Langstreckentransport ist ein wichtiger Eintragspfad der PAK. Sie sind somit ubiquitär
vorhanden und auch mengenmäßig wohl die bedeutendste Schadstoffklasse überhaupt.
PAK sind toxisch, hydrophob und zeigen eine hohe Affinität zu festen Oberflächen,
wodurch sie sich bevorzugt in Fettgeweben von Biota, an Schwebstoffen und
Sedimenten stark anreichern. Neben der negativen Beeinflussung der Reproduktion und
der Beeinträchtigung des Immunsystems, lösen einige PAK auch Krebserkrankungen
aus. Besonders betroffen sind die höheren Organismen des Nahrungsnetzes, vor allem
fischfressende Vögel und marine Säugetiere.
Von den hunderten PAK, die bisher in der Umwelt nachgewiesen wurden, wird nur eine
begrenzte Auswahl für Überwachungsuntersuchungen herangezogen. Das BSFI
untersucht routinemäßig eine Auswahl an 15 typischen PAK im Sediment, die auch die
von der OSPAR betrachteten 6 PAK einschließt. Fluoranthen lässt sich sehr gut
quantitativ mit herkömmlichen analytischen Methoden bestimmen und wurde in der
Umwelt in relativ hohen Konzentrationen gefunden. Benz-a-Pyren ist eine der
toxikologisch relevantesten PAK Benz-ghi-Perylen und Phenanthren sind für die höher
bzw. niedriger kondensierten PAK repräsentativ und eignen sich für die Untersuchung
des Verhaltens von PAK in der Umwelt. Phenanthren und Anthracen eignen sich für die
Ermittlung von Unterschieden der PAKs aus pyrogenem oder petrogenem Ursprung.