Die Küste, 1 Heft 1 (1952), 69-89
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Bewegungen vorhanden waren, die aber gering blieben und nicht ausreichten, um das Meßrad
zu drehen. Ferner ist zu beachten, daß die Bewegungsrichtungen in Oberflächen- und Boden
nähe einen großen Winkel einschlossen, der zwischen 90 Grad und 180 Grad schwankte. In
Abb. 7.
Beispiel für die Ausbreitung der Wasserkörper bei westlichen
Winden vom 22.—25. 7. 1950
Verteilung des Salzgehalts an der Oberfläche in °/cm
der Deckschicht überwog die Ausstrom-, in der Unterschicht die Einstromrichtung in die Lü
becker Bucht. Das ist derselbe vertikale Stromaufbau, der aus der Ausbreitung der Wasserarten
nach den Vertikalschnitten in Abbildung 6 qualitativ erschlossen wurde.
Wenn man die Ergebnisse der Strommessungen in den Ausschnitten in Abbildung 8 B und C
überblickt, dann ist auffallend, daß auf allen Meßstellen trotz der hohen Windstärken die
Stromgeschwindigkeiten verhältnismäßig klein bleiben. Auf S 10 und Sil nördlich und west
lich des Brodtener Ufers waren sie unter 22 cm/sec, bei S 13 und S 14 westlich und östlich des
Brodtener Ufers unter 15 cm/sec, wobei sie im letzten Fall nur selten meßbar waren und
8 bis 10 cm/sec überstiegen. Nur bei S 12 nordöstlich von Pelzerhaken wurden 30 cm/sec
erreicht. Die Strömungen erfolgten vornehmlich parallel in östlicher Richtung, d. h. in der
Ausstromrichtung aus der Lübecker Bucht. In der Umgebung des Brodtener Ufers traten aber
auf allen Meßstellen wiederholt schnelle Richtungswechsel auf. Sie können darin begründet