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Full text: Jahresbericht 2015 - 25 Jahre Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie im wiedervereinigten Deutschland

90 Auf dem Weg zu einer modernen Verwaltung 
Auf dem Weg zu einer modernen Verwaltung 
Menschen aus rund 100 verschiedenen Berufen arbeiten im BSH. Kartographie, 
Nautik, Ozeanographie, Meereschemie, Meeresbiologie, Physik, Geologie, Ingeni 
eurswesen, Jura, Volkswirtschaft, Informationstechnologie, Verwaltungswesen 
oder Bibliothekswesen sind Beispiele für diese Berufe. Mit der wachsenden Bedeu 
tung der maritimen Branchen wird der Wettbewerb um gute Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeiter gerade auch in den Berufen härter, in denen ein Teil der Kernaufgaben 
des BSH liegen zum Beispiel in der Kartographie, der Informationstechnologie, Oze 
anographie, Geologie und dem Ingenieurswesen. Das BSH konkurriert als Arbeitge 
ber mit Unternehmen in der Wirtschaft, denn Menschen mit Berufskenntnissen in 
Ozeanographie, Meereschemie oder Meeresbiologie, die vor wenigen Jahren noch 
ein Nischendasein führten, sind heute stark gefragt. 
Nicht nur andere Berufe als noch vor 
wenigen Jahren rücken in das Interesse 
der Arbeitgeber, in dessen Umfeld sich das 
BSH bewegt. Auch die Arbeitswelten 
verändern sich. Arbeitsprozesse und 
Organisationsstrukturen werden virtueller, 
durchlässiger und vernetzter. Unterneh 
men, Verwaltungen und Forschungsein 
richtungen werden flexibler. 
Eine neue Generation von Mitarbeiterinnen 
und Mitarbeitern drängt auf den Arbeits 
markt. Diese „Digital Natives“ werden 
Mitglieder In Teams aus den sogenannten 
„Digital Adaptives“ sowie den Angehörigen 
der „Digital Immlgrants“. Sie verlangen 
eine andere Teamarbeit, andere Führungs 
formen und sie werden auch anders führen 
(Begriffe siehe Grafik Seite 91). 
Dazu trägt auch die neue Bedeutung der 
Berufsausbildung bei. Für die Generation 
der nach dem 2. Weltkrieg Geborenen 
reichte eine Ausbildung, verbunden mit 
einigen Fortbildungen, für das Berufsle 
ben aus. Heute sprechen wir davon, dass 
jeder Mensch In einem normalen Berufs 
leben das Dreifache dessen neu erlernen 
muss, was er In seiner Berufsausbildung 
gelernt hat. Der Anteil des Wissens, den 
jeder Beschäftigte in seinem Kopf verfüg 
bar haben muss, um seine Arbeit zu 
erledigen, hat sich In den letzten Jahr 
zehnten stark reduziert. Lag der Anteil 
1990 noch bei rund 75 Prozent, betrug er 
1997 nur noch rund 15 bis 20 Prozent, bis 
2006 reduzierte er sich auf einen Anteil 
von rund acht bis zehn Prozent. Heute 
gilt, dass es wichtiger Ist, zu wissen, wo 
Antworten auf die fachlichen Fragen zu 
finden sind, als die Antworten Im Kopf zu 
haben - auch deswegen, weil das Wissen 
bei der heutigen Wissensexplosion 
Innerhalb kürzester Zeit veraltet Ist. Das 
Wissen heute setzt sich zusammen aus 
dem Wissen Im Kopf des Einzelnen, dem 
Wissen, das über Netzwerke mit Partne 
rinnen und Partnern und Kolleginnen und 
Kollegen verfügbar Ist und dem Wissen, 
das in Computern und Datenbanken 
abgelegt Ist, also dem weltweit verfügba 
ren Wissen. 
Gerade Institutionen wie das BSH, In 
dem angewandte Forschung und die 
Weiterentwicklung von Produkten und 
Dienstleistungen eine wesentliche Rolle 
spielen, muss die Personalarbeit auf 
diese neuen Anforderungen ausrlchten. 
Fachwissen Ist wichtig. Entscheidend ist 
aber die Fähigkeit, dieses Fachwissen 
effektiv und kreativ In Teams und in 
gemeinsamen Arbeitsprozessen anzu 
wenden. Geforderte Eigenschaften sind
	        
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